Sonntag hat mir Ruth einen Floh ins Ohr gesetzt.
Da gibt es doch diesen Wettbewerb - und die Gewinner werden in Wuppertal geehrt, was wiederum bei Ruth um die Ecke sei. Und das wäre dann doch eigentlich die Gelegenheit auf ein persönliches Zusammentreffen...
Nicht, dass ich so vermessen wäre, anzunehmen, unter den Gewinnern zu sein, aber der Floh hüpft seitdem munter in meinem Ohr herum. Ja, er hat sich sogar schon einen Gang in die rechte Gehirnhälfte gegraben und synapst dort genüsslich vor sich hin
(fürs Bauernschnapsen hätte er gerne noch drei weitere Freunde, aber meine schizophrenen Teilpersönlichkeiten sind gerade anderweitig beschäftigt.)
Eine vage Idee hat er sich bereits um den Buckel geschnallt.
(Somit sind sie schon zwei, die in meinen Ganglien fuhrwerken.)
Und nun habe ich zufällig (schon wieder!) den perfekten Einstieg gefunden.
In meinem Notizbuch gammelte er vor sich hin. Vor Wochen hatte ich eine Sequenz geträumt und sie notiert, ohne zu wissen, was ich damit tun sollte. Gestern beim Blättern ist sie mich angesprungen und ich wusste, dass sie auf diesen Moment gewartet hatte.
Das Schreiben geht zwar noch recht holprig voran. Von dem Tempo, das ich pre-krisem an den Tag - und in die Nacht - gelegt hatte, bin ich noch Lichtjahre entfernt. Aber ich bin glücklich, dass die Worte sich wieder einfinden und zu Sätzen formen lassen, mit denen ich erst einmal zufrieden bin.
Diese halbe Seite, die ich heute zu Papier gebracht habe, bedeutet den berühmten ersten Schritt, mit dem ich mich wieder auf die Bergbesteigung mache. Es ist wie die Wiederbegegnung mit einem Freund, den man lange Zeit schmerzlich vermisst hat. Erst wird er misstrauisch beäugt, ob er denn wirklich noch "der Alte" wäre - ein bisschen verändert wirkt er schon! - aber dann erkennt man die altvertrauten Gesten, die liebgewonnenen Züge und den heimeligen Geruch von früher. Und das ist wirklich ein Glück!
Bücher lesen heute…
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Ich habe mir vorgenommen, die Roman-Reihe „M“ von Antonio Scurati zu lesen.
Sie wird von verschiedensten Stellen hoch gelobt. Enorm viel Recherche –
und Ro...
vor 2 Wochen
1 Kommentar:
Ja, ich sag bloß: Flöhe und Synapsen...
Schreib das Ding! Schreib es so schnell du kannst! (Ich sage das nur wegen der drohenden Deadline, eigentlich bin ich ja jetzt einer von der langsamen Front geworden...) Und dann will ich dich in Wuppertal sehen!
für zwei reichende, größenwahnsinnige Grüße
Ruth
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