Dienstag, 31. März 2009

Sprachgeschwindigkeit

Neuer Zwischenstand: 18 Seiten.
Ich habe das Gefühl, als ginge mir das alles viel zu langsam.
Ich würde sie am liebsten losrennen und nicht zu Atem kommen lassen.
Aber irgendwie bremsen sie mich immer wieder ein. Marijana schiebt ein Zwischenerlebnis ein, das ich eigentlich gar nicht geplant hatte, legt sich mit der Mutter an, palavert mit der Freundin, die auch wieder was auszukundschaften hat, was ich ihr eigentlich gar nicht aufgetragen habe ... und ich denk mir dauert "Meine Güte, das ist doch lahm! Tuts weiter! Legts schon los!"

Ich beuge mich jetzt einmal ihrem Tempodiktat.
Ich denke mir, ich lass sie mal werkeln. Vielleicht wissen sie ja, was sie tun :-)
Aber wenn sie nicht bald auf Touren kommen, mach ich ihnen Feuer unterm Allerwertesten!

Freitag, 27. März 2009

Ein kleines Aha!

Heute hat mir mein nachtaktiver Gedankenstrom eine Glühbirne entzündet. Der Grund für meine Nörgelstimme war in der Perspektivwahl für meinen Prolog zu finden!

In der Erstfassung berichtet ein alles überfliegender Beobachter von den Ereignissen, die sich in Wien, in einem der Bezirke mit der höchsten Ausländerdichte, zutragen. Der Berichterstatter hat keinerlei Gefühle dabei. In immer gleichbleibender Distanz begleitet er die Akteure, beobachtet alles so genau wie nur möglich - wie einer von diesen Korrespondenten, die den Fernsehzuschauern in ihrem Patschenkino vom Schauplatz mit möglichst detailgetreuen Informationen versorgt.

Das ist natürlich eine Möglichkeit, die ich nicht a priori für mich ausschließen will. Doch für einen Prolog, der reinziehen soll, empfinde ich diesen Stil als unterkühlt.

Gestern also, in der berühmten Phase zwischen gerade-noch-denken und fast-schon-schlafen kam mir der Einfall, die gleiche Szene von einem meiner Protagonisten beobachten zu lassen. Sofort muss ich in der Art, wie ich das Geschehen erlebe, eindeutig Stellung beziehen. Immer noch fällt kein einziger persönlich gefärbter Kommentar und es gibt keinen Dialog, aber die wachsende Angst und Bedrohung schwingt von der ersten Zeile an mit.

Die neue Fassung kommt an das heran, was ich mir vorgestellt hatte.
Zumindest heute noch.
Mal sehen, wie das Teil morgen auf mich wirkt. Aber für heute bin ich glücklich mit diesem Einstieg.

Donnerstag, 26. März 2009

Das Einschlaf-Phänomen

Vor dem Einschlafen gehen mir immer noch die letzten Eindrücke vom Schreiben durch den Kopf. Ganz ohne Zensor und Vorbehalt fließen die Gedanken zwischen den Welten meiner Protagonisten. Da laufen oft die spannendsten Filme ab und wenn ich nicht schon so im Dusel wäre, würde ich am liebsten aufspringen und alles mitschreiben, was sich da abspielt. Aber das ist wahrscheinlich das Geheimnis dabei. Könnte ich in diesem Zustand schreiben, wäre es mit der Traumspinnerei auch schon vorbei.

Gestern vor dem Einschlafen ist mir aber wirklich eine heiße Szene für den Einstieg gekommen. Mit genauen Formulierungen und Stimmungsbildern und allem Pipapo. Ich habe versucht, mir die Worte einzuprägen. Wenigstens den Anfang! Der hat sich wirklich nach einem echt coolen ersten Satz angehört - habe ich mir gedacht - glaube ich jedenfalls.

Heute in der Früh waren dann tatsächlich noch Spurenelemente davon in meinem Hirn zu finden. Ich also aufgesprungen und zum Block hingerast. Im Bademantel und voll zerzaust. Aber schon beim dritten Wort war ich mir nicht mehr sicher. Wie war das? Hatten sie Schnürschuhe? Oder schwere Stiefel? Gehen die Typen im Gleichschritt und überqueren sie die Straße? Ich habe aufgeschrieben, was mir in den Sinn gekommen ist, aber an das heranzukommen, was ich in der Nacht gefühlt habe, davon war ich meilenweit entfernt.

Nach der Arbeit habe ich mich dann an den Prolog gemacht.
Ich war bereits vom Tagesstress ernüchtert genug, um ohne Flausen im Kopf ans Werk zu gehen.
Wenn ich jetzt noch einmal durchlese, was ich geschrieben habe, bin ich nicht unzufrieden oder enttäuscht. Aber diese Nörgel-Stimme, dass ich das irgendwie besser hinkriegen sollte, lässt sich nicht abstellen.

Vielleicht ist das ja genauso, wie mit den angeblich genialen Problemlösungen, die einem das Hirn im Schlaftaumel vorgaukelt. Bei hellichtem Tag besehen halten die alle nicht, was sie versprochen haben.
Dann wil ich jetzt schauen, was mir das Traummännlein diese Nacht beschert - und morgen daraus wieder das beste machen, zu dem ich im Wachzustand fähig bin.

Mittwoch, 25. März 2009

5 Seiten

Die ersten fünf Seiten sind niedergeschrieben.
Die Angel ist ausgeworfen und hat mich selbst als Erste am Haken :-)
Am liebsten würde ich die ganze Nacht weiterschreiben. Aber auf der anderen Seite räume ich meinem Geschwisterpaar doch auch das Recht auf Schlaf ein. Also wieso nicht auch mir? Wie Marijana lösche ich das Licht und weiß, dass mich meine Freunde morgen wieder erwarten. Das Abenteuer hat begonnen und ich will es wirklich so richtig genießen.
Dazu gehört auch die Zeit der Entspannung. Für mich und für die Akteure. Die haben ja schließlich die Hauptarbeit zu tun!
Dann wünsche ich gut zu ruhen - wenn möglich ohne Alpträume von Schlangen und blauäugigem geistigem Brachland ...

Dienstag, 24. März 2009

ExpoSégen

Wenn ich gerade unter einem Glücksstern stehen sollte, dann will ich mich jetzt möglichst nicht bewegen!
In dem Tempo, in dem sich meine Story entwickelt hat, floss mir auch das Exposé aus den Tasten.
So schnell und reibungslos, dass ich misstrauisch geworden bin. Es nicht glauben konnte, dass es das wirklich schon sein könnte! Gleich auf Anhieb? Unmöglich! Sicherheithalber hab ich ein zweites nachgeschoben.
Aber meine gute Fee hats mir bestätigt: Der Glücksstern hält. Und das Exposé darf raus.

Wenns so gut läuft, sollte ich den Zug nicht ohne mich abfahren lassen.
Und nachdem das erste Kapitel ohenhin schon leise köchelt und verheißungsvoll duftet, schwing ich mich aufs Trittbrett und fang einfach an ...

Unglaublich. Hat diese Odyssee doch ein glückliches Ende gefunden.
Oder besser: einen glücklichen Anfang. Denn jetzt gehts wirklich wirklich los mit dem, wonach ich mich seit Monaten sehne: ich darf endlich schreiben!

Samstag, 21. März 2009

Ein erster Zwischenbericht

Die neue Krimiidee fühlt sich einfach so gut an!
Beinahe in einem Guss hat sich die Geschichte immer weiter entwickelt, ohne dass ich dazwischen irgendwo außergewöhnlich ins Stocken geraten wäre. Die Informationen fliegen mir zu, wo immer ich eine Seite im Netz aufmache oder einen Suchbegriff eingebe. Darunter sind sogar ganz spezielle Gustostückerln, an die ich nie von selbst gedacht hätte!

Ein kleines Beispiel?
Meine Hauptfigur leidet unter einer massiv ausgeprägten Schlangen-Phobie. Ich habe ihr einen netten Polizisten an die Seite gedacht, der ihre Anliegen unterstützt, ohne dass sie davon wissen soll. Ich hatte dazu von dem Mann ein Bild vor Augen - schwarzer Overall, durchtrainiert, tough. Wir haben in Österreich eine Spezialeinheit, das Einsatzkommando Cobra. Beim Googeln sprang mir ihr Emblem entgegen, das sie auf dem Ärmel tragen: Ein Schwert, um das sich eine Schlange windet!
Päng! War die Szene da! Marijana in heller Panik auf der Flucht vor dem Einzigen, der wirklich auf ihrer Seite ist. Nie wäre mir so ein Konflikt in dieser klaren Einfachheit und gleichzeitig eindringlichen Irrationalität von selbst eingefallen.
DAS ist es, was mich aus den tiefsten Löchern holt und jede durchwachte Nacht rechtfertigt.

In dieser Tour geht es weiter, bis heute am frühen Abend ein erstes Plotgerüst vor mir steht.
Klar hab ich Angst, dass mich mein Enthusiasmus wieder mal betrügen könnte. Aber ganz tief in mir drin, da unten im Bauch, habe ich eine glückliche Zufriedenheit, die mich voller Zuversicht den nächsten Schritt anvisieren lässt.

Wenn mich meine Herz- und Nieren-Schreibpartnerin nicht doch wieder von der Wolke herunterholt, habe ich gefunden, wonach ich auf so vielen Umwegen gesucht habe.

Freitag, 20. März 2009

Zurück zum Start

Wenns nicht funktioniert, soll man nicht klammern.
Das gilt für Beziehungen genauso wie für Romanideen.

Ich hab grad meinen letzten Szenenplan, an dem ich hunderte (vornehmlich Nacht-)Stunden herumgedoktert und gefeilt und gebogen und gerungen habe, in die Tonne getreten. Ratz-fatz. Weg damit. Alles Mist.

Meine Figuren stehen wieder nackt vor mir und stellen mir die Frage, wo sie jetzt hin sollen.
Ja, meine Lieben, das frag ich mich auch.
Ich spiel euch mal den Ball zurück und versuche, wirklich hinzuhören. Offenbar haben wir die letzten Wochen aneinander vorbeigeredet. Oder ich hab euch einfach niedergebügelt und in ein Korsett gequetscht, dass sonst jemandem gepasst hat - aber nicht euch. Übrigens: Mir auch nicht. Wenn ich ehrlich bin - und das muss ich jetzt wohl oder übel sein. Ehrlich, nämlich. Mit einem getonnten Konzept und einem waidwund zaghaften Versuch, in ganz ganz neue Bahnen zu denken, ist es nicht sinnvoll, sich was vorzumachen.

So tief ich vor ein paar Stunden war, so unvorstellbar wäre es für mich, jetzt die Flinte ins Korn zu werfen.
Dazu hab ich Marijana, Noah und Co schon viel zu tief unter der Haut.
Ich habs blöd angefangen und mit dem Kopf durch die Wand weitergetrieben. Mit den besten Absichten. Aber längst schon ohne mich.

Die Suche wird also wohl zu allererst dort beginnen müssen: Wo hab ich mein Selbstvertrauen und damit das Gespür fürs Schreiben verloren. Aber weiter von vorne als jetzt kann ich sowieso nicht anfangen. Wenns mit rechten Dingen zugeht, liegen demnach irgendwo auf dem Weg zum Ziel auch meine Fähigkeiten.
Also: Augen auf, Ohren auf - Gabi kommt! ( ganz ohne Helm und ohne Gurt ... ;-))

Mittwoch, 18. März 2009

Eine Torte als Programm
















Wer kennst sie noch, die Ungetüme unserer Jugend, auf der wir uns die Fingerkuppen wundgehämmert haben, den Kopf voll mit abenteuerlichen Geschichten und den Traum vom Schriftsteller als beflügelnder Motivator ... ?
Zum Geburtstag meines jüngsten Vertreters der "next generation" bastelte ich ein solches nostalgisches Gerät als Symbol für seine Ambitionen, die offenbar nicht allzu weit vom Stamm zu fallen scheinen. Er brauchte ein wenig Einweisung in die Funktionsweise der klappernden Tasten und genoss die QWERTZ dann auf seine eigene, kulinarische Weise. Aber sein Lachen klang wie meines - damals, als ich auf meiner heiß geliebten Koffer-Typenrad-Schreibmaschine "ENDE" unter mein erstes literarisches Meisterstück gesetzt hatte.
Die Geräte haben sich verändert - und vielleicht bekommen seine Kinder einmal einen Torten-Computer als Geburtstagskuchen. Aber die Träume bleiben die gleichen. Genauso wie die Wünsche, die ich ihm auf seinem Weg mitgeben will. Leidenschaft für das geschriebene Wort - verpackt in einer süßen Form.

Donnerstag, 12. März 2009

Ordnung schaffen

Das S.O.S. ist angekommen.
24 Stunden, ein paar undamenhafte Tarzan-Urschreie (Danke, Ursula!) und noch viel mehr heilende Gespräche (Danke, Ruth!!) später schaut die Welt schon wieder viel freundlicher aus. Ich habe zwar niemanden gefunden, der meine Steuerschulden übernehmen will (Interessenten werden jederzeit gerne über Höhe und Zahlungsfrist informiert ;-)), aber dafür einen Weg, wie ich durch den Nebel wieder zu meiner Geschichte finden kann.
Ordnung ist das halbe Leben ist eine von diesen unbedingten Reflex-Weisheiten, die ich aus meiner Kindheit ins Erwachsenenleben herübergenommen habe. Als grundsätzlich eher dem Chaos zugeneigter Mensch hab ich seit jeher eine Hassliebe zum Ordnungsgedanken entwickelt, der allerdings mit wachsender Eigenverantwortung an Sinn gewonnen hat. Ich habe meinen eigenen Stil entwickelt, mich nicht überwältigen zu lassen und die urgewaltige Dynamik des Chaotischen trotzdem nicht abzuwürgen. Auf diese Technik habe ich mich zurückbesonnen.
Ich habe einen Strangzipfel angepackt und mich daran hochgezogen. Ich habe ihm eine Farbe gegeben und ihn malen gelassen. Nach einer Weile hat sich der zweite in einer neuen Farbe dazugesellt. Siehe da! Ganz brav ließen sie sich an der Hand führen, haben sich gestreckt und um einander gedreht und sind langsam in Fluss gekommen. Wo mich noch kurz zuvor eine zusammengepanschte Farbbrühe in Panik versetzt hat, entstand ein hübsches - an einigen Stellen vielleicht noch etwas an naive Malerei erinnerndes - Bild.
Daran lässt sich die nächsten Tage in Ruhe weitermalen.
Ich habe wieder Hoffnung, demnächst den Fußboden unter dem wilden Durcheinander wiederzuentdecken. Und mit ihm das Vertrauen, "es wieder im Griff" zu haben.
Dieses gute Gefühl, sich in einer aufgeräumten Wohnung aufs Sofa fallen zu lassen und für diesen Moment wirklich zufrieden zu sein, rechtfertigt für mich jede Anstrengung.

Mittwoch, 11. März 2009

Horrorvisionen

So stell ich mir die Hölle vor:
- Ein Plot, der im Hirn verrückt spielt und sich selbst Schritt für Schritt vernichtet, weil er - wie Daten, die auf einer viel zu kleinen Festplatte von Neuankömmlingen überspeichert werden - sich in Ermangelung von Auslauf selbst zu verdauen beginnt.
- Ein Brotjob, der Dank horrender Zahlungsvorschreibungen ans Finanzamt zum Selbstzweck wird und dabei sämtliche Kraft- und Zeitreserven vernichtet.
- Der beängstigend zügig voranschreitende Verlust des Feelings für eine Geschichte, die gerade noch als Liebe deines Lebens im Bauch gebrannt hat - wie Säure, die sich langsam durch die nach frischer Ölfarbe duftende Leinwand frisst.
- Und die atemberaubende, halsverengende Panik, mit einem Schlag tatsächlich von allen guten Geistern verlassen worden zu sein.
Ich bin kein Star ... Aber holt mich trotzdem irgendwer hier raus?

Dienstag, 3. März 2009

Familienrat

Mit den beiden Jugendlichen, Marijana und Noah, habe ich gestern die schriftliche Kontaktaufnahme abgeschlossen. Wie schon bei den anderen Familienmitgliedern zuvor, gab es für mich auch bei ihnen wieder Einblicke in ihr Seelenleben, die ich vielleicht geahnt, aber sicher nicht so zu fassen gekriegt hätte, wenn ich sie sofort in einen Handlungsstrang eingebunden hätte.
Dank dieser völlig zweckungebundenen Therapie-Sitzungen haben sie die Chance gehabt, von sich zu erzählen. Es durfte dabei auch ruhig mal ein bisschen ausschweifend werden - sie hatten keine Richtlinien und niemanden, der sie in eine bestimmte Richtung drängen wollte. Ehrlicherweise muss ich zu geben, dass ich das jedes Mal versucht habe. "Wenn sie schon was erzählen, wäre es doch super, wenn es gleich in die Plotrichtung passen tät", hab ich mir im Stillen gedacht und mir Szenen überlegt, in denen ich sie gerne agieren gesehen hätte. Ich hatte mir auch die passenden Anfangsworte zurechtgelegt, um ihnen gleich mal mit dem Zaunpfahl zu winken, wohin der Hase laufen sollte.
Aber kaum saß ich vor der Tastatur, kam es auch schon zur blitzartigen Machtübernahme.
Von meinen sanften Überredungsvorsätzen blieb mir nicht einmal die Erinnerung. Sie bestimmten, worüber sie nachdenken wollten. Und es war gut so.
So habe ich Einblicke in ihre Motivationen, Schwachstellen und Träume genommen, die sich auf diesem Umweg mit Sicherheit trotzdem auf den Plot auswirken werden. Nicht in der Form, dass die Geschichte einen anderen Verlauf nehmen würde, aber durch die Tatsache, dass die Personen, die ich aufeinander loslasse, mit einen Weitwinkel-Hintergrund an die Sache herangehen.

Mein nächster Programmpunkt wird also die Erstelllung eines argumentierbaren Exposés für meine Lektorin sein. Und ich hoffe, dass mir mein Familienrat dabei ebenso hilfreich zur Hand geht, wie bei ihren Selbstreflexionen. Schon aus Eigennutz wünsche ich mir einen gelungenen (Ent)Wurf. Ein überzeugendes Exposé bedeutet nämlich endlich den Startschuss zum Loslegen!
Und das können wir offenbar schon alle kaum mehr erwarten ...

Sonntag, 1. März 2009

Überraschende Details

Gestern und heute waren nun die Eltern an der Reihe.
Ganz anders als bei ihrem Sohn hatte ich - speziell von der Mutter Sophia - schon viel genauere Vorstellungen. Trotzdem lieferten sie mir beide Einblicke in Facetten ihrer Charaktere, die ich in dieser Intensität nicht erwartet hatte.
Sehr spannend fand ich auch ihre absolut unterschiedliche Art, mit mir zu kommunizieren.
Man sollte meinen, dass es doch letztendlich immer noch ich bin, der da sitzt und in die Tasten haut. Dass also alles, was ich aufschreibe, zuerst durch meinen Kopf gewandert und von mir "eingemeindet" (soll heißen: meinem Sschreibstil angepasst) worden wäre. Doch in Wirklichkeit lesen sich die beiden Abschnitte wie von völlig verschiedenen Personen diktiert - was offenbar den Tatsachen entspricht.
Ich sollte es inzwischen ja wirklich schon besser wissen, aber es überascht mich immer noch, dass die Kommunkation mit von mir in die Welt gesetzten Charakteren so ein Eigenleben bekommen kann.
Aber es begeistert mich natürlich auch - schürt es doch die Hoffnung, dass sich beim Schreiben eigentlich nie so etwas wie routinierte Langeweile einstellen wird - da sind mit Sicherheit diejenigen vor, die sich ihr Leben erst durch mich erschreiben lassen müssen.

Irre, wie ich das Schreiben liebe!