Freitag, 30. April 2010

Gesprächige Stille oder Das übl(ich)e Gesicht der Midbook-Crisis

Kein einziger Eintrag im April?
Ein ganzer Monat verschwunden in trauriger Blog-Ignoranz?
Was ist passiert?
Fleckfieber? Plötzlicher Computertod? Gedächtnisverlust? Oder gar öde Langeweile, die man besser verschweigt?
Nichts von alledem (zum Glück!)
Gesundheitlich gibts - außer chronischem Schlafmangel - nichts zu meckern.
Der PC benimmt sich anständig.
Und mit meinem Gedächtnis hatte ich schon in meiner Kindheit den Deal abgeschlossen, dass es nur erfreuliche Dinge abspeichert ... wenn ich also in meinen Laden krame, kann ich mich auch diesbezüglich über mangelnde Inhalte nicht beklagen.
Ach ja - und Langeweile würde ich manchmal gerne für ein paar Stunden buchen - dann könnte ich vielleicht wieder einmal mit einem Buch oder einer neuen DVD auf dem Sofa abhängen.

Manchmal erzählt mein Schweigen mehr, als viele dichtbeschriebene Seiten.
Z.B. dass ich unbemerkt in die Haut meiner Protagonistin geschlüpft bin - die's nicht so hat mit der Kommunikation. Die ihre Kämpfe lieber mit sich selbst austrägt und am liebsten Endergebnisse präsentiert ... und damit kann ich eben noch nicht dienen.
Um mit Klara zu sprechen: Solange ich still bin, ist das Ei noch nicht fertig bebrütet. Solange ich schweige, kämpfe ich noch. In der Zeit, in der mein Blog Staub ansetzt, wirble ich denselben irgendwo anders auf. Auf meiner Roman-Baustelle, in meinen Träumen, im wirklichen Leben ...

Die Stille kann beruhigend sein. Verlockend. Vielversprechend.
Was noch nicht ausgesprochen ist, bleibt ein Spiel der Gedanken. Kann rückkgängig gemacht, verändert, oder neu überdacht werden, ohne als wankelmütig dazustehen.

Stille kann aber auch drückend sein. Beengend. Kraft- und Mutraubend.
Um diese Stille zu durchbrechen, bedarf es eines ersten Wortes. Der Dämon verliert seine Kraft, wenn es ausgesprochen oder aufgeschrieben ist. Im Kampf gegen die Krise gebe ich mir eine unschlagbare Waffe in die Hand: Das Wort, mit dem man sich an andere um Hilfe wenden kann.
Das beginnt Klara zu lernen.
Und ich mit ihr ...