Sonntag, 27. März 2011

Rezensionen & Gewinnspiele:

Die Bloggerszene rockt!
Die letzten Tage bin ich auf viele interessante Beiträge zum Thema "Rezensionen im Internet" gestoßen - so bei meiner lieben Kollegin Jutta Wilke oder bei Ada Mitsou, einer Bloggerin, die ich erst vor kurzem im Netz gefunden habe.
Ich freue mich über die lebhaften Diskussionen. Denn worüber gesprochen wird, erhält Aufmerksamkeit. Und gerade in unserem Metier ist Klappern eben die halbe Miete - neben dem Verfassen von Büchern, die beim Leser Gefallen finden natürlich :-)
Bei einer kolportierten Zahl von etwa 100.000 Neuerscheinungen pro Jahr im deutschsprachigen Raum geht ohne Werbung gar nichts. Viel zu schnell dreht sich das Karussell und was eben noch ganz frisch auf dem Markt war, hat vielleicht schon im nächsten Monat seine Chance gehabt. Der persönliche Kontakt von mir als Autor zu den Bloggern, die meine Geschichten besprechen und sie so kurz ins Scheinwerferlicht rücken, mag noch ungewohnt sein und so gar nicht recht in das Bild des Autors passen, der zurückgezogen an seinem Schreibtisch hockt und mit gerunzelter Stirn, Ideen aus der Hirnrinde windend seinem einsamen Gewerbe nachgeht. Aber ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass die Zeiten von Internet und Social Networking die Öffnung bis zu einem gewissen Grad auch von mir ausgehen muss. Es genügt nun mal in den seltensten Fällen, ein gutes Buch zu schreiben. Ich muss auch dafür sorgen, dass die Welt (oder wenigstens der Teil, den ich erreichen kann) davon erfährt.
Deswegen ist es mir auch eine besondere Freude, eine weitere Bloggerin vorzustellen, deren Passion unter anderem das Lesen und Rezensieren von Geshichten ist.
Mandy Ehrentraut hat auf ihrem Blog zuletzt auch mein Infinity unter die Lupe genommen - und zu meiner noch größeren Freude sehr erfeulich bewertet.
Und nicht genug der Ehre hat sie angekündigt, ein Interview mit mir führen zu wollen und im Zuge dessen auch drei meiner Bücher (die ich ihr gerne mit einer Widmung zur Verfügung stelle) zu verlosen. Ich freue mich wirklich sehr über diesen neuen Kontakt.
Auch wenn ich selbst ja nicht mehr ganz zur jungen Garde zu zählen bin, fühle ich mich gerde sehr von der Lebendigkeit beflügelt, die von diesen begeisterungsfähigen Menschen ausgehen, die ihre Liebe zur Literatur nicht nur für sich behalten, sondern mit möglichst vielen teilen wollen. Das ist eine Bereicherung der Kommunikationspalette, deren Auswirkungen ich noch gar nicht wirklich abschätzen kann.
Ich empfinde diese Entwicklung als sehr inspirierend und spannend und bin dankbar für alle, die ihre Freizeit damit verbringen, über unsere Bücher zu sprechen. Was kann ich mir Schöneres wünschen?

Donnerstag, 24. März 2011

News - und eine Entschuldigung

Da werde ich von meiner Lieblings-Bloggerin Anna (aka Clee) mit dem "Stylish Blogger Award" geadelt und krieg es gar nicht mit *schäm*
Die genuschelte Entschuldigung, dass mein Leben grad Tsunami-Wellen schlägt, verkneife ich mir - angesichts der tatsächlichen Katastrophe in Japan - und versuche stattdessen lieber einen unvollständigen Bericht von der Messe in Leipzig. Es war mein erster Besuch einer der großen Buchmessen und ich habe ihn mir selbst zum Geschenk gemacht.

So richtig gut angefangen hat es schon mit dem Treffen meiner lieben Foren- und Bloggerkolleginnen Jutta Wilke und Alice Gabathuler, mit denen ich mir ein supernettes Apartement am Stadtrand (?) von Leipzig geteilt habe. Lachen, Fachsimpeln und Quatschen ohne Ende waren also zu 100 % gesichert!

In Ermangelung von eigenen Lesungen fiel mir der Stimmverlust meiner lieben Mit-Wienerin und großartigen Autorin Claudia Toman wie ein Geschenk in den Schoß. Ich durfte einen Part aus ihrem neu erschienenen "Goldprinz" übernehmen und die Doppelkonference auf der Leseinsel und am nächsten Tag im Sportgymnasium war ein echt spaßiges Unternehmen.

Auf der Messe selbst waren - was soll ich sagen? - Bücher, Bücher, Bücher, ... und genial verkleidete Menschen, dass ich nicht wusste, wohin ich zuerst schauen sollte. Erst war ich von der Überfülle etwas erschlagen, doch die Aussicht, vier Tage für das alles zur Verfügung zu haben, wirkte beruhigend. Was ich an einem Tag nicht sehen konnte, würde ich mir eben für den nächsten vornehmen.

Natürlich wollte ich gleich nach dem Thienemann-Verlagsstand sehen - nicht nur, um zu schauen, ob eh alle Leute meine Bücher bewundern, sondern auch, um die Gelegenheit zu nützen, einmal persönlich mit den Menschen in Kontakt zu kommen, die mich bisher nur virtuell bei meinem bisherigen Autoren-Leben begleitet haben.
Sie waren fast alle da - die Bücher und die Verlagsleute! Und ich konnte es mir nicht verkneifen, ein paar stolze Besitzer-Fotos zu schießen ;-)

Ganz großartig war auch noch das Agentur-Abendessen bei einem wunderbaren Spanier in der Altstadt von Leipzig, das meine Agentin Natalja Schmidt organisiert hat und wo ich zum ersten Mal einige meiner Agentur-Kolleg/innen kennenlernen durfte - und auch Freunde von Montsegur wiedergesehen habe. Es geht doch nichts über ein bisschen Fachsimpelei unter Gleichgesinnten!
Ich hab ja schon einmal davon berichtet, wie toll ich die Bloggerinnen finde, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die vielen, vielen Neuerscheinungen, die wir Autoren so produzieren, näher unter die Lupe zu nehmen und sich die Mühe machen, viele Rezensionen zu schreiben und damit nicht unwesentlich dazu beitragen, dass unsere Werke nicht gleich wieder in einer stummen Versenkung verschwinden. So freue ich mich natürlich ganz besonders über die Begegnung mit Yvonne Staller, die in ihrer Bücherecke schon viel gute Arbeit geleistet hat.

Ich weiß, der Messebericht ist schrecklich unvollständig. Und es gäbe noch tausend Dinge zu berichten, die mich beeindruckt haben. Aber ich werde bestimmt wieder kommen. Und dann von anderen winzigen Details schwärmen. Das ist das Schöne am Reisen: Die Erinnerungen puzzlen sich zu einem bunten Geschichtenteppich, der wie ein Vexierbild immer neue Details preisgibt. Je nachdem, in welcher Kiste ich krame.
Zum Abschluss hab ich also noch ein paar bunte Eindrücke hervorgeholt, die ich euch auch noch hier einstelle.

Dienstag, 1. März 2011

Antagonisten-Seelenstrip

Seit Tagen versuche eine wirklich harte Nuss zu knacken.
Ich habe es mit einem Mann zu tun, der eine tickende Zeitbombe ist. Eine Mischung aus unscheinbar und trotzdem charismatisch, unauffällig und dabei in der Lage, sich mit mächtigen Freunden zu umgeben. In all seiner aalglatten Geschäftsmäßigkeit brodelt unendlicher Hass unter der Oberfläche. Ich habe es gespürt, von der ersten Minute unserer Begegnung, doch bis heute wusste ich nicht, worin diese unbändigen Emotionen begründet liegen.
Doch heute, in einer meiner fruchtbaren innerfamiliären Plaudereien hat sie mich angesprungen - die Wahrheit - oder das, was er für seine Wahrheit hält. Ich weiß nun, was ihn antreibt, was ihn an den Fäden von Menschen ziehen lässt, die er um sich geschart hat.
Es ist jedes Mal wieder so ein aufregender Moment, wenn sich eine Geschichte glasklar vor meinen Augen auffaltet und ich kaum atmen kann, weil aus einer vagen Idee ein dreidimensionales Spektakel entsteht, das ich mit allen Sinnen festzuhalten, zu erfassen und zu verstehen versuche.

Ich habe heute am Nachmittag zu zwei unterschiedlichen, sehr spannenden Fragebögen (der erste ist hier bei Clees Bücherwelt nachzulesen) - meine Arbeit und ein bisschen auch meine Person betreffend - passende und sehr ehrliche Antworten gesucht. Unter anderem wurde ich gefragt, was mir am Schreiben so besonders viel Freude bereitet. Wenn ich noch eine Bestätigung gebraucht hätte, heute am Abend hätte ich sie gefunden: Momente wie diese machen mich zu einem Architekten einer Welt - wie Ariadne im Film "Inception" tauche ich ein und lasse mich von Figuren davontragen, die eben vor meinen Augen lebendig geworden sind. Es gibt für mich kaum ein Erlebnis, das befriedigender sein könnte ...