Mittwoch, 31. Oktober 2007

Kreativer Rhythmus

Ich hab was Interessantes entdeckt: Offenbar hab ich einen kreativen Biorhythmus.
Immer am Anfang des Monats bin ich total aktiv, voller Tatendrang und Umsetzung desselben. Das schöpferische Potential steigert sich bin zur Monatsmitte und fällt dann zuerst ganz langsam ab, bis es sich gegen Ende des Monats nur noch siechend dahinschleppt und schließlich röchelnd schlapp macht.

Man kann das sehr deutlich an meinem Blog nachverfolgen. Man beachte die statistische Monatsauswertung. Juli, August: 16 Einträge. September: 17. Oktober: 19 (mit diesem hier).
Die Tendenz ist marginal steigend. Gehe ich aber ins Detail sehe ich meine Abschlussschwäche.
Zu Monatsbeginn rattern die Posts im Tagestakt. Zum Ende hin werde ich regelmäßig stumm.

Ich bin gespannt, ob da was dran ist und werde mich weiter beobachten. Diese Art von Statistik interessiert mich. Vielleicht ist es ja nur Zufall, aber vielleicht gibt es wirklich so was wie eine "kreative Menstruation"??

Sonntag, 28. Oktober 2007

Wanderbaustelle

Die letzten Tage habe ich mit einer alten Bekannten verbracht.
Um mir die Wartezeit auf Charlie und den Mondaman zu verkürzen, die beide bei Herzensmenschen zur Begutachtung liegen, und weil ein lieber Oberursler Freund eine sehr geniale Idee hat, habe ich eine alte Geschichte herausgekramt - und mich neu in sie verliebt.
Olivia und ihre Reise in das Land der Germanengötter hat mich sehr schnell wieder in ihren Bann gezogen. Manche Stelle kam mir inzwischen recht ungelenk und überabeitungsbedürftig vor. Doch die Quintessenz funktioniert immer noch.
Ich bin draufgekommen, dass ich bisher bei jeder meiner Geschichten eine gewisse Anlaufzeit brauche, bis sie läuft. Es ist eigentlich immer der Anfang, der die meiste Überarbeitung benötigt. Das ist natürlich einerseits blöd, weil die meisten am Anfang zu lesen anfangen (*zwinker*) und auch eventuelle Leseproben-Wünscher immer nach den ersten 20 bis 50 Seiten verlangen. Ich verstehe nun mein widerstrebendes Gefühl, warum ich eigentlich viel lieber ein paar Kapitel aus der Mitte verschicken würde. Aber es nützt ohnehin nichts. Will ich eine ordentliche Geschichte abliefern, muss sie schon von Beginn an funktionieren.
Ich bin also ziemlich radikal über den Anfang hergefallen.
Nun warte ich gespannt auf die nächsten Tage, in denen ich mir die Problemstellen noch einmal mit Abstand anschaue. Ob sie dann noch meinem kritischen Blick standhalten können?
Und wie werden Charlie und Teamor zu mir zurückkommen?

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Auf dem Prüfstand

Ich habe das große Glück, im Zuge meiner Forenzugehörigkeit eine Menge kompetenter Menschen kennen lernen zu dürfen. Einem solchen hab ich heute meine Charlie im Anriss und in expotischer Zusammenfassung zugetragen.
Meine Nerven liegen nun einen Hauch über dem Normalniveau ;-)
Aber wäre es anders, hätte ich wohl meinen Sinn für die Realität verlegt (um dieses mit Sehnucht überfrachtete Wort in einen glaubwürdigeren Zusammenhang zu bekommen).
Ich freu mich irrsinnig über ihre Bereitschaft, einmal "drüberzuschauen".
Den pumpenden Stein im Magen nehm ich dafür gerne in Kauf :-)

Montag, 22. Oktober 2007

Mauern von Jericho:

Achtung! Ich trompete!
Das Unglaubliche ist wahr geworden. Unter unermüdlicher, hilfreicher und liebevoller Überwachung und Unterstützung meiner tapferen Werkstätten-Mitstreiter erhebt sich Phönix aus der Asche. Das Grillhendel wirft seinen Kohlenstaubmantel ab und entpuppt sich als flugfähiges, ich wage sogar zu behaupten, als durchaus beachtliches Exemplar aus der Geflügel-Familie :-)
Die Hofhühner scharren bereits erwartungsvoll.

Ich selbst bin fast sprachlos.
Aus hilflosem Gestammel, einer traurigen Aneinanderreihung von verwirrenden Taten und Fakten wird nach nur wenigen Tagen intensiver Bearbeitung ein Exposé, das mir die Freudentränen in die Augen treibt. Ohne die genialen Hinweise, Fingerzeige und Räuberleitern der "Arbeitsgruppe 1" würde ich immer noch stammelnd vor unverständlichen Bruchstücken sitzen und mir die Haare raufen.

Mein heißer Dank geht an euch, die ihr mir so tatkräftig unter die Arme gegriffen habt.
Ich hoffe, ich kann mich zumindest ansatzweise dafür revanchieren.

Samstag, 20. Oktober 2007

Auf hoher See

Mir wird auf Schiffen immer übel. Es fehlt mir was im Ohr, hab ich mir sagen lassen.
In manchen Fällen hätte ich aber nur zu gerne noch viel weniger im Ohr. Dann müsste ich nicht hören, was so alles hinterrücks getratscht und gespeichelt wird. Auch wenn sich so manches Gerücht bei näherer Betrachtung als aufgeblasenes Hirngespinst entpuppt, drückt das Gewebe wie ein zu enger Kokon gegen meine Brust.
Ich würde gerne aussteigen. Aber noch ist die See zu rauh, das Schiffchen in der Talsohle und die Wellen wie Berge um mich aufgetürmt. Gebt mir noch ein bisschen Zeit. Dann will ich tapfer segeln, gegen jeden Schwindel, der mich (be)treffen könnte...

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Flügellahm

Ich dachte schon, dass mein Exposé eine lahme Ente ist.
Aber nach dem heutigen Tag ist es zu einem Grillhendl mutiert - und das ist noch zu freundlich ausgedrückt... Ganz ehrlich? Es ist ein Hahn am Mist...
Und dort ist es inzwischen auch gelandet. :-)

Ich entleibe mich deshalb aber nicht (gell, Ruth :-) Ich brauch mein Seelengefäß noch...)!
Im Gegenteil! Ich hab wieder mal eine Menge über meine Fähigkeiten und meine Grenzen gelernt. Und selbstverständlich kann ich nicht schlafen gehen, ohne wenigstens den Versuch gestartet zu haben, meinem gegrillten Gockel ein paar neue Flügel zu basteln.

Das Ding ist um fast zwei Seiten angewachsen - aber vielleicht brauchen Flügel ja eine gewisse Tragfläche... wer weiß?
Heute halte ich es noch unter Verschluss. Obwohl ich mir ehrlicherweise auch morgen nicht mehr Urteilsvermögen zutraue, als ich heute schon nicht hab.... Was bin ich doch froh über diese neue Exposé-Folterkammer! Meine masochistische Ader pulst! Fast so wie das Ding unter dem Bart meines Protagonisten.

Mal sehen, ob es hier irgendwann einmal heißt: Ente gut, alles gut!

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Startschuss

Heute ist der 17.!
Klar war ich die Erste, die ihr Exposé in die Arena geworfen hat. Den ganzen Tag hab ich schon darauf gewartet, dass es endlich Mitternacht wird ;-)
Ich bin neugierig, wie die Arbeit der ersten "G8-Gruppe" funktioniert.

Meine Mail-Misere verunsichert mich nachhaltig. Ich frage mich, wieviele Mails ich schon in ein Nirvana geschickt habe und davon ausgegangen bin, dass ihre Nichtbeantwortung als Absage zu werten sind? Wieviele Chancen hab ich schon vertan? Auf jeden Fall werd ich mir einen neuen Account zulegen. Ganz simpel. Nur mit meinem Vor- und Zunamen. Kein geniales Schnickschnack mehr!
Vielleicht ist eine .de-Adresse für .de-Verlage ohnehin besser geeignet. Wer weiß?
Den Österreicher in mir erkennt man schon noch früh genug ;-)

Montag, 15. Oktober 2007

Auf dem Weg

Gerade hab ich meine Strand-Meer-Möwen-Geschichte abgeschickt.
Unglaublich, wie lange ich an den paar Sätzen des Anschreibens herumgedoktert habe. Da hätte ich in der Zwischenzeit locker ein weiteres Abenteuer zu Papier bringen können.
Ich habe also schon wieder eine neue Erkenntnis gewonnen:
Anschreiben sind mindestens so blöd wie Exposés. Hoffentlich werden sie weniger wichtig genommen...

Apropos: Auf die Arbeit an meinem Exposé für Charlie freue ich mich schon total.
Mittwoch gehts los und ich erwarte mir mindestens ein Wunder - wenn nicht mehr :-)
Wir werden ja sehen...

Sonntag, 14. Oktober 2007

Ameisen im Hintern

Heute hatte ich ein supernettes über-Gott-und-die-Welt-Langzeitgespräch mit einer verwandten Seele. Im Anschluss daran hab ich noch einmal alle meine Kara-Geschichten durchgeschaut und dabei festgestellt, dass Kleinvieh auch Mist macht :-)

Ich hab schon einen ganzen Haufen Text auf meiner Festplatte angehäuft. Irgendwas davon muss doch endlich seinen Weg in die große weite Verlagswelt finden! Ich bin so kribbelig, als hätte ich ein Versprechen einzulösen, das längst überfällig ist. So heiß war der Drang nach draußen noch nie. Und die Gewissheit, dass sich in meinem Leben etwas Entscheidendes bewegen muss. Weil ich es aus tiefstem Herzen bewegen will...

Bin ich größenwahnsinnig? Maßlos selbstüberschätzend?
Oder helfen mir die Ameisen auf die Sprünge?

Freitag, 12. Oktober 2007

Zwischen den Stühlen

Wie geht es euch damit, wenn ihr spürt, dass ihr dabei seid, euch von einer Geschichte zu verabschieden?

Ich fühle mich in diesen Tagen immer ein bisschen verloren. Klar. Fertig ist sie noch lange nicht (wie man erst kürzlich nachlesen konnte ...), aber das Brennen lässt nach und eigentlich hätte ich sie gerne schon so weit, dass sie in die Welt hinaus gehen kann. Nicht, dass ich sie nicht mehr lieben würde! Im Gegenteil! Ich will sie am liebsten auf ein Banner heften und mit einem Flugzeug über die Menschheit ausschütten. Aber ich krieg dabei immer mehr das Gefühl, dass ich ihr mehr im Weg stehe, als dass sie mich braucht, um zu laufen.

In meine Träume mischen sich klammheimlich neue Ideen.

Sollte ich mich nicht erst ordentlich verabschieden, bevor ich an neuen Plots zu schmieden beginne? Es wäre noch genug zu tun. Anschreiben formulieren, Exposés in eine annehmbare Form bringen, durchatmen, das Hirn auslüften, die ganze Story noch einmal kritisch überprüfen - eben ein ordentliches Jausenpaket schnüren, damit sie auf dem Weg nicht verhungert.
Warum werde ich auf den letzten Metern ungeduldig, ja beinahe unwillig? Fehlt mir der letzte Kick zum professionellen Denken?

Oder geht es euch auch manchmal so, dass ihr euch wie zwischen den Stühlen fühlt?

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Möwen, Muscheln, Meergeschichten

Ich mag diese kleinen Einsprengsel.
Den ganzen Tag sitz ich an mehr oder weniger hochspannenden Texten, die ich, ohne mich weiter um deren Inhalt zu kümmern, in eine mehr oder weniger ansprechende Form verpacken darf. Layout heißt das. Und ich verdiene damit das Geld, das andere dann wieder von mir wollen.
Da kommt mir so ein kleiner Ausflug an einen sturmumtosten Strand gerade recht. Wenn die Phantasie Flügel bekommt und sich mit den Möwen durch die Lüfte tragen lässt, flieg ich mit und lass die Finger denken. Es geht in diesem Augenblick um nichts anderes als die Idee. Sie kriecht aus dem Ei, steckt ihre Nase in den Wind, begutachtet das Ambiente, freundet sich mit den Personen an - und hebt ab.
Das ist der Moment, den ich am meisten genieße: Wenn ich spüre, dass sie trägt. Am schnellsten komm ich an diesen Kick, wenn es nur eine kurze Geschichte sein muss. Ein Einfall genügt. Er darf sich schmückend mit Beiwerk umgeben, einen oder zwei Haken schlagen und dann zufrieden nach Hause zurückkehren. Vielleicht bringt er noch ein kleines Wortspiel mit, oder einen Schlussgag. Etwas, wo ich selber schmunzeln muss und mir denke "Ja, genau. Das ist der perfekte Schlusssatz".
Heute, mitten in den vielen fremden Texten auf meinem Schreibtisch ließ er sich nieder. Und ich hab ihn in die hohle Hand genommen wie einen Vogel, der mir sein Lied bringen will. Morgen lass ich ihn wieder fliegen. Mal schauen, wo er als nächstes landet.
Was ich mir für ihn wünsche?
Ein paar glatte, weiße Seiten und zwei Deckel drum herum :-)

Dienstag, 9. Oktober 2007

Möbius-Schleife

Wann ist ein Text fertig?
Diese Frage habe ich schon einmal mit einem ernst gemeinten Scherz beantwortet: Wenn mein Verleger sagt, dass er jetzt in der Druckerei ist...

So oft ich meinen Krimi durchlese, bessere ich daran herum.
Hier sitzt ein Ausdruck noch nicht so perfekt, dort könnte man etwas mit ein bisschen Bemühen eleganter sagen. Diese Wendung ist zu allgemein, jene missverständlich. Von meinem Matt hätte ich gerne noch mehr Hintergrund erzählt, Charlies Charakter könnte noch ein wenig Schärfe vertragen... Nimmt das denn nie ein Ende?

Heute habe ich sicher zehn verschiedene Schlussätze formuliert. Sie unterschieden sich nur marginal von einander. Ich glaub, ich hab jetzt einen stehen gelassen, der bereits in einer Frühphase genau so gelautet hatte. Oder so ähnlich. Oder doch um das entscheidende Bisschen anders?

Irgendwann kommt der Moment, wo ich mich dazu zwingen muss, es gut sein zu lassen.
Ich gehe davon aus, dass der noch nicht gekommen ist...

Sonntag, 7. Oktober 2007

2. Durchgang beendet

Heute war das Überarbeiten gleich noch einmal so schön.
Die Live-Diskussion mit meiner Perle hat noch einmal eine weitere Facette geschliffen, die der Story zusätzlich Pep verleiht. Es war auch gar nicht schwer, den Anmerkungen am Seitenrand Genüge zu tun - machten sie mir doch deutlich, wo noch etwas nicht ganz rund lief.
Ich fühle mich irgendwie euphorisch - als hätte ich einen Achttausender bestiegen :-) Nur dass mir dabei nicht die Atemluft ausgegangen ist. Im Gegenteil! Ich könnte gerade so richtig jodeln vor Freude!

Kopfzerbrechen macht mir jetzt immer noch das Exposé. Daran will ich aber gerade gar nicht denken. Lieber das Gefühl genießen, wieder einen Schritt abgeschlossen zu haben. Toll, wie oft man sich glücklich fühlen kann auf dem Weg zum Fertigwerden!

Überarbeitung, die Zweite

Es ist wie ein Zwiegespräch.
Ich lese die Kommentare und versuche eine Antwort darauf zu finden.
Manchmal erkläre ich mir damit selbst, was für einen, der nicht in meinem Kopf drin ist, nicht verständlich sein kann. Dann weiß ich auch, was ich ändern muss. Manchmal widerspreche ich - lächelnd, mit dem Gedanken, darüber noch einmal diskutieren zu wollen. Manchmal lache ich laut. Meistens über einen Ausdruck, den offenbar nur Eingeweihte verstehen. Bei vielleicht jedem Dritten denk ich mir - ach nein. Das verstehen die schon, wenn sie wollen :-)) Und das lass ich dann so stehen - mit dem Auftrag, einen kleinen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten.
Bei Seite 65 ist für heute Schluss.
Ich freu mich schon auf morgen. Dann darf ich mit meiner imaginär anwesenden Testleserin weiterquasseln. Das wird wieder spannend :-)

Samstag, 6. Oktober 2007

Durchgeschwitzt und abgelacht - eine Hommage an meine Testleserin

Ich hab schon eine wirklich tolle Testleserin...
Gestern hab ich ihr Charlie angehängt und heute kommt die kleine Göre reich beschmückt schon wieder zu mir nach Hause. Ich kann mich jetzt natürlich in dem Gedanken suhlen, dass sie nicht aufhören konnte zu lesen... Es könnte aber durchaus auch sein, dass sie mich nicht so lange meine Hemden durchschwitzen lassen wollte - weil sie ein herzensguter Mensch ist (ich tendiere zur zweiten Möglichkeit, will mir die erste aber auch nicht total selber ausreden! Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt :-) )

Ihre Kommentare haben mich zu Tränen gerührt - Lachtränen, wohlgemerkt! So pointierte, treffende und mit liebevollem Ton vorgetragene Arschtritte krieg ich am liebsten (gelle, Denis? Ich erinnere mich nur zu gern an ähnliche Nachtsessions dieser Ausprägung!).
Der nächste Überarbeitungsschritt wird mir Spaß machen - und ihre Hinweise den Plot an den entsprechenden Sch(w)achstellen schärfen.

Wer hier regelmäßig mitliest, ahnt wohl, wen ich mir da geangelt habe. Aber ich sags gleich: Ich brauch sie noch! Also lasst sie schön in Ruhe, bis ich fertig bin :-))

Vielen Dank, meine Liebe - für so viel Zeitaufwand, Einsatz und Feingefühl.

Freitag, 5. Oktober 2007

Die Exposé-Werkstatt

Heute hat sie das Licht der Welt erblickt!
Unsere private kleine feine Exposé-Bastelstube ist seit heute Abend online!
Ich kann euch gar nicht sagen, wie toll sich das anfühlt, eine Idee so schnell ins Leben kommen zu sehen. Ich hab gleich einmal kräftig umgerührt und meinen Senf abgegeben (ist ja auch viel lustiger, als mich mit meinem eigenen müden Entwurf abzuplagen ;-))

Außerdem musste ich mich ablenken.
Ich hab Charlie über die Schwelle in die kalte Welt hinausgestoßen... Ich fühle mich ein bisschen elend. Wie eine Rabenmutter. Obwohl ich weiß, in welch liebevolle Obhut ich sie übergeben habe, denke ich trotzdem die ganze Zeit an sie. Ob ich sie anrufen soll? Ob sie glücklich ist? Ob ich sie nicht doch lieber wieder nach Hause holen und selbst zu Bett bringen kann? Ihre Ziehmutter hat schon ganz lieb und beruhigend ihre sichere Ankunft vermeldet.
Aber gleichzeitig auch mit dem Rotstift gewunken!

Meine erste Testleserin! Ob sie weiß, wie mir der Magen grimmt?
Aber in Wirklichkeit bin ich auch total neugierig, wie meine kleine Charlie sich da draußen macht. So ist das eben, wenn die Kinder flügge werden....

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Fertig gebürstet

Ich bin durch. Der erste Durchgang ist geschafft.
Und ich bin mit dem Zwischenergebnis eigentlich recht glücklich. Klingt das jetzt blöd? Selbstzufrieden ? Schwächel ich bereits? Wo andere gerade mal zum ersten Überholen ansetzen?

Ich habe einige Ungereimtheiten gerade gerückt. Erklärungen angefügt, wo ich selbst vergessen hatte, wie es dazu kommen konnte. Wenn ich mir erst anhand meines Plots wieder einen Reim drauf machen konnte, hat wohl ein bisschen was im Text gefehlt :-)

Vielleicht war ich jetzt gegen Ende schon müde. Aber ab dem Showdown hab ich mich durch meinen Text gehetzt und wollte einfach nicht mehr von allen Seiten beleuchten. Ich wollte mich unterhalten. Und ich habe mich unterhalten. Das klingt schon wieder so verdammt eingebildet... Aber es hat wirklich Spaß gemacht. Vor allem, weils nun rund und verständlich war. Ich hab den Schluss schon ganz am Anfang ausgefeilt - vielleicht gilt das als Ausrede, dass ich jetzt nicht mehr viel zu meckern hatte.

Ich hab auf jeden Fall das Gefühl, dass ich jetzt ein vorsichtiges Feedack von "außerhalb" brauchen könnte.... vielleicht .... wenn ich morgen noch immer das Gefühl hab...

Ist da jemand...?

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Raspel und Feile

Die Überarbeitung schreitet langsam voran.
Ich hätte nicht gedacht, dass ein paar Stunden Workshop so einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen können. Szene für Szene durchleuchte ich nicht nur nach möglichen Logik- oder Sinnfehlern - ein neuer Suchfaktor drängt seit Neuestem auf Beachtung.

Beschreibe ich meine Figuren so, dass sie lebendig sind?
Bewegen sie sich von sich aus, oder führe ich sie nur am Faden?
Bleibe ich bei ihnen, oder zoome ich weg und betrachte sie dann nur mehr von außen?

Ich habe mich dabei ertappt, dass ich nun einen der Polizisten mit einem Stift spielen lasse, der zuvor nur als gelangweilt beschrieben war. Kaum kommt Bewegung ins Spiel, funktioniert es tatsächlich leichter und besser. Ich sehe dabei unsere Runde um den Tisch sitzen, lausche ihren Beispielen, höre die Kommentare - und lasse meine Szenen genau den gleichen Check durchlaufen.

Ein paar Stunden nur - mit einer unglaublichen Prägung.
Raspel und Feile haben ein neues Profil bekommen.

Montag, 1. Oktober 2007

Oberurselsche Mitbringsel

Ich bin wieder da!
Und hab einen genialen ersten Satz mitgebracht.
Der war der einzige, der den Workshop von Rainers "Figurenentwicklung" überlebt hat.
Und ich war glücklich darüber. Es hätte auch schlimmer kommen können :-)

Im Ernst: Ich fühl mich gedopt, vollgestopft mit Eindrücken, Lachen, Erinnerungen, neuen und vertieften Freundschaften. Hab eine Gruppe Menschen getroffen, die einander auf dem dornigen Exposéweg mit Heckenschere und Handschuhen zur Seite stehen wollen. Die Hoffnung, doch irgendwann einmal ein vernünftiges Exposé zustande zu bringen, flammt erneut auf. Genau das hab ich gebraucht, um in einer für mich momentan beunruhigenden und verunsichernden Situation Halt und Orientierung zu finden.
Freunde, die einen auf so wesentlichen Ebenen wie Herzblutschreiben verstehen, sind rar und wertvoll. Sie alle auf einem Haufen um sich zu haben, gleicht einer Fahrt mit offenem Mund durch das Schlaraffenland...