Montag, 30. Juni 2008

Berg und Tal

Schon wieder ruft ein neues Thema für einen Kurzgeeschichten-Wettbewerb.
Noch dazu einer aus den österreichischen Landen.
Ich hab mich warm geschrieben, bin ziemlich scharf darauf, die Thermik unter meinen Flügeln zum nächsten Gleitflug auszunützen und das sehr nette Preisgeld sollte eigentlich auch dazu beitragen, dass die Ideen nur so zu sprudeln beginnen.

Voll motiviert setze ich mich also an die Tastatur - doch nichts geschieht.
Na gut, man sollte es nicht übertreiben mit der Erwartungshaltung. Also lehne ich mich zurück und schließe die Augen.
Berg und Tal.
Die Bilder, die mir dazu ins Hirn steigen, sind entweder kitschig, volkstümlich oder nicht jugendfrei.
Die Sennerin vom Königssee
winkt mit tiefem Dekoltée...
Seufz. Das kanns nun wirklich nicht sein!

Ich mache mich auf die Suche nach unvoreingenommenen Brainstrormern. Eine Gartenparty bei Freunden - gut besucht und zu fortgeschrittener Stunde entsprechend aufgeschlossen - scheint mir einen repräsentativen Querschnitt durch die österreichische Gebirgsseele zu sein. Aber wirklich Brauchbares krieg ich auch dort nicht zu hören. Bei der Erwähnung, dass es sich auch um ein fiktives Tal handeln kann, kommen wieder nur Anzüglichkeiten, die zwar zur Partystimmung entscheidend beitragen, meinen Ideen-Pool aber in keiner Weise auffüllen.

Mit den Berg- und Talfahrten meines Psychozustands wiederum könnte ich ganze Bücher füllen, aber ich fürchte, das geht auch am Thema vorbei.
Außerdem will ich eine richtig coole Geschichte. Originell. Witzig. Spannend. Mit Tiefgang. Vielleicht mit Metaphern und Parabeln. Auf jeden Fall außergewöhnlich und mit überraschendem Ende. Irgendwas halt, das außer mir niemandem einfallen würde! Ist doch klar! Sonst ist die Jury nicht beeindruckt.
Von Sennern und Kühen wollen die im Ötztal bestimmt nichts lesen!
Und auf die Idee, den Ötzi in der Geschichte zu verbraten, werden schon andere Teilnehmer vor mir gekommen sein.

Ich glaub, ich geb jetzt einfach mal Ruh und widme mich wieder den Vorbereitungen der nahenden Diamant-Hochzeit meiner Eltern. Da sprudeln die Ideen - und die Freude über das Gelingen des Festes ist mit keinem Preisgeld der Welt aufzuwiegen ...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Gabi,
weil ich mich grade in letzter Zeit viel mit Hirn und Kreativität beschäftigt habe... lies dir noch mal genau deine Blogbeiträge durch, als du die Blockade überwunden hattest, als alles flutschte. Und dann vergleich mal mit dem, was du jetzt gemacht hast! (Hier müsste dieser Smiley stehen, dessen eines Auge vielsagend zwinkert)

Herzlichst,
Petra

teamor hat gesagt…

Liebe Petra,

du machst mich neugierig!
Was hab ich gemacht? Mich unter Druck gesetzt? Und deshalb darf ich mich nicht wundern, dass nur halbseidene Reime zwischen den zusammengepressten Pobacken entweichen?
(Hier sollte jetzt das Mega-Grinse-Smiley stehen).

Ich lass eh schon wieder locker.
Was kommt, kommt von allein - am besten im Schlaf ;-)

Herzlich
Gabi

PvC hat gesagt…

Du machst das schon richtig, Gabi.
Übrigens, es klingt vielleicht pervers, aber man hat mal eine Umfrage unter Kreativen gemacht, wo sie am häufigsten diese Heureka-Erlebnisse hätten. Auf Platz 1 steht die Toilette, Platz 2 die Dusche, 3 habe ich leider vergessen. Ich glaube, das war das Müllraustragen bei Männern... ;)

Herzlich,
Petra