Sonntag, 1. August 2010

Nichts geht

Schon wieder eine Nacht nichts geschlafen. Dabei hatte ich doch für heute so viel vor! Einen ganzen Tag Zeit, um an meinem Plot zu schmieden. Mit den Figuren auf Tuchfühlung gehen. In meinem Schreib-Tagebuch Beziehungsgespräche führen. Endlich Schreibzeit ohne Ablaufdatum!
Aber mein Kopf ist eine taube Nuss.
Meine Augen brennen.
Das neue Dokument mit dem klingenden Namen "Personen - Vitae" ist sowas von gähnend leer, dass das Weiß der Seite blendet.

Da! Jö! Willkommene Ablenkung! Die Waschmaschine piept. Wenigstens eine, die heute was weiterbringt. Ich darf aufspringen und meine inzwischen schon verkrampften Finger beschäftigen.
Aber wenn die Trommel ausgeräumt und das letzte Hemd im Trockner verschwunden ist, werde ich mich wieder vor die leere Seite setzen. Und sie anstarren, bis zum hundertsten enttäuschten Seufzer.
Ich hab eine Idee. Ich mache eine Stricherlliste. Für jeden Seufzer eine senkrechte Linie. Damit meine Füllfeder nicht austrocknet. Und dann hab ich wieder was zu tun. Stricherln zählen. Bis Hundert.

Und draußen scheint die Sonne.
Höhnisch.
Manchmal hasse ich meinen Hang zur Selbstverarschung.
Aber ich werde heute noch was schreiben.
Das schwöre ich hiermit feierlich.

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