Montag, 9. Februar 2009

Das Eigenleben einer Geschichte

Das ist ja eigentlich eine Binseweisheit: Romane haben ein Selbstbewusstein. Sie drängen sich nicht nur in deinen Alltag, bestimmen deine Träume und übertönen jegliche Nebengeräusche des Lebens; sie übernehmen durchaus gerne auch die tragende Rolle in einer systemischen Aufstellung.
Heute hat mein neues Buchprojekt mit mir gesprochen.
Wunderschön wars anzusehen, wie es so dastand, mit durchgedrücktem Rücken, aufgeplustert die Arme in die Seiten gestützt. Und gestrahlt hats über das ganze Gesicht.
"Schreib mich genau so, wie du es geplant hast", hat es gesagt und dabei das Kinn gegen die Welt gereckt. "Ich gefalle mir so." Und genickt hats und sich angeschmiegt, als ich den Arm um seine Schultern gelegt hab. Und siehe da, auch das Gegenüber hat genickt. Hat gesagt "Ja, gut. Schreib das. Wir wollen die Geschichte. Sie ist gut. Wir werden sie drucken."
Ein schöner Traum?
Vielleicht.
Aber auf jeden Fall ein Appell an mein Selbstvertrauen.
Ich habe meinem Projekt zugehört. Es hat mir gezeigt, dass es weiß, was es sich wert ist.
Das hat mich stolz und glücklich gemacht. Und alle Zweifel beiseite geräumt.
Dann warte ich jetzt noch den Segen des Gurus ab - und dann geht es endlich, endlich los!
Ein Hoch auf die moderne Psychologie :-))

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Gabi,

das ist einer der schönsten, leidenschaftlichsten und mutmachenden Beiträge über das Verhältnis zum Schreiben, den ich seit langem irgendwo gelesen habe.

Und er tut so gut gegen die Uralt-Künstlerattitüde, nach der der Genialische immer kräftig zu leiden und verrückt zu werden hat, bis sich die Muse irgendwann herablässt, ihn zu küssen!
Herrlich.

Und Glückwünsche zum Vertrag! (Ja, das Begreifen dauert immer etwas, je härter man dafür gearbeitet hat).

Liebe Grüße,
Petra

Anonym hat gesagt…

Huch - der Guru bin dochnicht ich, oder???!!

Ich sitze dran, nächste Woche sollten wir skypen... :-)

Liebe Grüße
Lisa

teamor hat gesagt…

Liebe Petra, ich freu mich immer sehr, wenn ich mit meinen Schilderungen irgendwo ankomme ... und in dir finde ich sehr oft ein Zuhause. Vielen Dank!

Liebe Lisa, klar bist das du! Also mach hin, mein Projekt ist schon schlafräuberisch entstehungswütig!

Herzlich
Gabi

PvC hat gesagt…

"und in dir finde ich sehr oft ein Zuhause."
Hihi, das nehme ich jetzt als Begründung für meine zwei Kilo zuviel: Ich hab anbauen müssen! ;-)

Schönes Wochenende,
Petra