Freitag, 15. August 2008

Figurentiefe und Beziehungskram

Ich hätte da einen Antrag - vielleicht wäre es sogar werbetechnisch eine geniale Idee für das eine oder andere Parteiprogramm (hinsichtlich der kommenden Wahlen): Es sollte viel mehr Feiertage geben! Endlich habe ich wieder ein bisschen Zeit für meine Herzensangelegenheiten.

Für heute hatte ich mir vorgenommen, mich um die mangelnde Figurentiefe der Nebendarsteller, bzw. um deren Behebung, zu kümmern. Tagelang habe ich mir darüber Gedanken gemacht, wie ich mich diesem Problem am zielführendsten nähern könnte.
Sollte ich ihnen Biografien schreiben? Rollenspiele veranstalten? Eine Familienaufstellung vielleicht?
Alles keine so schlechten Ideen, wie ich finde. Aber dafür, dass ich am 25. bereits mit ersten Ergebnissen aufwarten sollte, dauert mir die Umsetzung einfach zu lange. Vielleicht mach ich das in Stufe zwei der Überarbeitung - oder dann beim nächsten Roman ;-)

Ich habe mich also einfach in den Text fallen gelassen - neben mir die Anmerkungen der Lektorin, die ich inzwischen ohnehin schon auswendig weiß - und siehe da: die Lösung fand sich von selbst. Wo eine Beziehung unklar geblieben ist, habe ich das dazugeschrieben, was ich ohnehin schon über sie im Kopf hatte. Die Rollenspiele, die Biografien, die Familienaufstellungen waren fix und fertig in mir drin. Ich hab gerade meine "Nebenfiguren" bisher nur zu wenig zu Wort kommen lassen. Denen geht jetzt das Mundwerk wie geschmiert - schließlich haben sie sich auch schon lange auf ihren Auftritt vorbereitet.
Bisher war vor allem Charlies Schwester Melanie am Zug - und ich weiß, dass ich ihr noch ein bisschen Zeit und Raum zugestehen muss. Dann aber bin ich auf Charlies Eltern gespannt. So eindimensional, wie es scheint, sind ihre Verhaltensweisen bisher gar nicht. Ich persönlich weiß, dass sie zu ihnen passen. Was ihnen fehlt, ist der "Zwischenraum". Wenn Mel genug gequasselt hat, lass ich sie ans Ruder. Ich bin sicher, sie werden die fehlenden Puzzlesteine an die richtigen Stellen setzen ...
... Wenn ich nur noch einen oder zwei weitere Feiertage hätte! Die Partei, die mir Schreibzeit schenkt, die wähle ich! Versprochen!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Gabi,
ich stelle mir grad so einen Roman nach Familienaufstellung vor. Lauter austherapierte Figuren nachher... gruselig! ;-)
Kichernde Grüße,
Petra