Sonntag, 2. Dezember 2007

Ein anderes Wort für Glück

Das erste adventliche Zusammentreffen kommt mir gerade recht.
Drei Generationen - fast alle eher mehr als weniger stimmgewaltig - sitzen in der Runde. Da wird geherzt, umarmt, gegessen ... und gesungen. Die Oldies, traditionell im Alt und Bass unterwegs, sollten langsam Unterstützung erfahren. Sonst werden sie von den herangewachsenen Jungspatzen allzu sehr übertönt. Das bedeutet für mich nicht nur ein Nachrücken und Neu-lernen, sondern auch die Erkenntnis, den glockenhellen Part der jüngsten Gerneration überlassen zu müssen. Ich werde "Alt" - so und so.
Nach beinahe 40 Jahren wechsle ich die Tonlage. Lieder, die ich im Schlaf singen konnte, werden zu einer neuen Herausforderung. Ich muss wieder in die Noten schauen. Höre intensiver als jemals den Zusammenklang, die Harmonie der Stimmen. Schaue in die Gesichter, in denen sich Musik und die Freude daran wiederspiegeln - und erfahre selbst ein unbändiges Glücksgefühl, Teil dieser Harmonie sein zu dürfen.
Das ist meine Familie. Mein Ursprung. Mein Zuhause.
Was hab ich doch für ein großes Glück ...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Liebste Gabi,

was für ein wunderbares Bild für das "sich neu einfügen" in den Part, den man im Leben zu erfüllen hat. Wie oft säuseln die Menschen ihr Leben lang in der gewohnten Stimmlage vor sich hin und kommen sich immer fehl am Platz vor, weil sie nicht so sind, wie sie es selbst immer von Menschen ihres Alters erwartet hatten.

Dass du dich hinsetzt, vom Sopran in den Alt wechselst, ganz bewusst und Freude daran hast, dorthin "aufzurücken", finde ich toll. Ich glaube, ich bin dabei, etwas ähnliches zu tun. Aber dazu sag ich dir hinter den Kulissen mehr.

Fühl dich gedrückt, von Alt zu Alt

Ruth