Donnerstag, 15. September 2011

Die ersten Schreibschritte seit ...

... ja, wann hab ich tatsächlich das letzte Mal richtigen Text fabriziert? Ich meine jetzt nicht einen Eintrag im Forum oder auch die Schreibarbeiten für Plots, Exposés und Geil-aber-orientierungslos-Texte. So ein richtiges zusammenhängendes Teil mit Kapiteleinstieg, Rede, in-die-Haut-des-Protas-schlüpfen ...
Vor über einem Jahr - Anfang Juni letzten Jahres - hab ich meinen letzten Roman abgegeben. Dann waren zwischen September und, sagen wir mal grob geschätzt, Mitte Februar noch ein paar Leseproben gewünscht. So 80 Seiten, wenn ich mich richtig erinnere. Und ab dann war's, als hätte ich mir alle Finger gebrochen. Und das Hirn und Herz gleich dazu.

Und heute war es wieder so weit.
Eine Leseprobe für Projekt Nummer 1 steht auf dem Plan. Für den Thriller, bei dem ich mich ewig nicht entscheiden konnte, ob er vielleicht doch ein Psycho-Rührstück wird. Und mit dem ich immer einen der schrägsten Nachtspaziergänge mit meiner Freundin am Lido von Venedig verbinden werde. Bei dem die beiden Hauptfiguren geboren wurden, die uns gleich an die Bar eines der teuersten Hotels verführt haben, in dem normalerweise die Schauspieler zur Biennale absteigen und wo wir um die Höhe unserer Zimmernummer (wir wohnten - natürlich in einem unserem Stand angemesseneren Hotel - im dritten Stock ...) Aperol gespritzt getrunken haben.
Ja, eine der beiden durfte heute ihre ersten Schritte aufs virtuelle Papier tun. Vier Seiten lang hat sie sich von ihrer besten solchen gezeigt - also, "beste" ist in diesem Zusammenhang natürlich sehr subjektiv. Ich sage nur "Aperol gespritzt"! Und das war noch nicht alles ...

Auch wenn ich den Einstieg noch mal umtexten muss - sehr zu meinem Leidwesen, denn auch der hat bereits am Lido etwa in der Art die ersten Züge angenommen - das Mädel hat schon seine Konturen. Genau so war sie, als sie vor uns durch die Nacht gelaufen ist. Bockig, unglücklich, begabt und nie um einen rotzigen Spruch verlegen.
Und ich weiß endlich wieder, wie grandios es sich anfühlt, auf einem unbeschriebenen Blatt die ersten Zeichen zu setzen.
Hatte ich das wirklich vergessen?

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