Sonntag, 5. August 2007

Im Namen der Liebe

Eben habe ich eine meiner älteren Geschichten wieder ausgegraben, die seit geraumer Zeit bei einem nicht unbekannten Verlag zur Begutachtung liegt. Ich wollte wissen, ob sie mir immer noch taugt und wie ich mich seit dem letzten Jahr weiterentwickelt habe.

Vor ziemlich genau einem Jahr hab ich die "Olivia" für einen Wettbewerb ans Ende der Welt zu den Göttern des Nordens geschickt. Habe meine Liv mit deren göttlichen Launen und allzu menschlichen Unzulänglichkeiten ringen lassen. Und ihr schließlich zur Rettung der Welt ihre Bestimmung offengelegt.

Als hätte ich es für den heutigen Tag als Bestätigung gebraucht, dass wir Menschen einander gerade dort am schlimmsten treffen, wo Gefühle uns verletzlich machen, las ich von ihren Irrwegen, Kämpfen, Hoffnungen und guten Vorsätzen. Kämpfte mit Wölfen und Tränen. Und fand mich selbst im Spiegelbild des armseligen Fensters, in das Olivia jeden Tag beim Heimkommen ihren sehnsüchtigen Blick warf.

Doch. Sie fährt immer noch. Finde ich zumindest. Ohne als überheblich dastehen zu wollen.
Klar gibts inzwischen ein paar Stellen, die ich vor allem perspektivisch optimieren würde. Aber die Story berührt mich. Und das Tempo ist gut.

Kann ich nach einem halben Jahr eigentlich noch darauf hoffen, vom Verlag einen positiven Bescheid zu bekommen? Oder bedeutet das Schweigen, dass sie mich ad acta gelegt haben? Sollten sie nicht wenigstens höflichkeitshalber auf meine Anfragemails antworten? Oder ist das nicht üblich?

Ich würde Liv gerne in eine gute Obhut geben. Denn ich mag die Idee. Und ich mag auch die Charaktere, die da durch den eisigen Norden stapfen und mehr als Menschenmögliches tun, um die endgültige Vernichtung allen Lebens zu verhindern. Ich mag diese Facette am Menschsein. Wie wir nicht nur einander schmerzhaft verletzen, sondern auch selbstlos einander beschützen - und beides im Namen der Liebe.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Doch, doch,

liebe Gabi. Eine Antwort vom Verlag kann noch kommen. 6 Monate sind glaub ich nicht so unmenschlich viel. Ich hatte damals bei bajazzo nach einem guten Jahr nachgefragt - ich glaube, die hatten mich tatsächlich vergessen, aber immerhin war das Manuskript noch aufzutreiben und hat es dann fast geschafft. Also nicht die Hoffnung aufgeben!
Dass man keine Antwort auf Nachfragen bekommt, ist ärgerlich, aber ebenso unbedeutsam. Ein Verlag kaut sich nicht die Fingernägel ab, weil sie sich nicht trauen, dir eine Absage zu schicken. Sieh es als gutes Zeichen! Du neigst doch ohnehin zum Optimismus, oder? :)

Liebe Grüße

Ruth

teamor hat gesagt…

Ei freilich neige ich zu Optimismus - auch wenns mir an manchen Tagen nicht immer leicht gemacht wird...
Und mein Glaube an das Gute und vor allem Sinnvolle in und an meinem Leben grenzt schon an Farbenblindheit (*kicher* ich stell mir grad meine rosa Brille vor, wie sie mich in Form eines eines Ganzkörperkondoms einhüllt!)
Was mich nur schon ein bisschen nergvt ist die Tatsache, dass ich, solange ich denke, die hätten vielleicht DOCH ein prinzipielles Interesse an der Geschichte, mein Olivia nirgendwo anders anbieten möchte.
Aber wenn sie mir noch meiner 3. NAchfrage immer noch keine Antwort schicken, werd ich es dann doch einfach tun...

Lass dich mal rosafarben umarmen!
Herzlich
Gabi

Anonym hat gesagt…

Oh, heißa,

nein, exklusiv würd ich ohnehin nix anbieten, jedenfalls nicht bei Verlagen. Bei Agenturen sieht das anders aus.

Pack sie warm ein, deine Olivia und dann ab mit ihr in die Welt. Ich hab das große Glück, dass einer meiner Lieblingsverlage immer schon nach einer Woche die Standardabsage eingetütet hat :). Da könnte ich mir sogar vorstellen, mal exklusiv was anzubieten. Ansonsten sind Verlage wie Lottozahlen. Wenn man schon spielt, dann mehrere Reihen...

Also, noch mal bügeln und dann geht's los!

zurückgedrückt,

Ruth