"With a little help from my friends ..."
Anfangs dachte ich, dass an dem Manuskript ja eigentlich gar nicht so viel zu korrigieren wäre. Hier eine Formulierung - dort ein nicht ganz konsequent zu Ende gedachtes Psychogramm. Ein paar tiefere Einblicke in die Beweggründe und Reaktionen meiner handelnden Personen ... und dann noch diese eine wichtige alles entscheidende flammende Rede ... und gut isses.
Aber die Tage vergingen und gut waren einzig und allein die Lachattacken, die sich aus diversen deutsch-österreichischen Sprach-Missverständnissen ergeben haben (eines davon reizt mich immer noch zu gröhlendem Herausprusten! *tränenlach* Schade, dass es nur für eingefleischte Ösis verständlich ist ...)
Der Rest war alles andere als gut - und am schlechtesten waren die Ausreden, die ich mir täglich neu aus dem Finger gesaugt habe. Zäh wie im Keller vergessenes Schmieröl zogen sich die Seiten hin. Und die Befürchtung, dass Ende Juni schneller da sein würde als meine verschollene Energie, wurde tagtäglich mehr zu einer schrecklichen Gewissheit.
Und dann kam das:
Am Tiefpunkt meiner Selbstzerfleischung läutete es an der Tür und eine nette Dame von Fleurop stand mit einem Blumenstrauß vor mir. Lächelte und drückte mir das duftende Paket - gemeinsam mit einem Kuvert - in die Hand.
Von wem das sei? Ratloses Schulterzucken und der Hinweis auf die Karte. Freunde?
Oja! Freunde! Und was für welche!
So viel Zuspruch, Kraft und Energieladung, dazu noch Inspiration und Ruhe - und eine Riesenportion an Zuneigung und Verständnis ... die Überraschung war perfekt! Und es hat geholfen!
Umgeben von Blütenduft und motivierenden Wünschen löste sich der Knoten in meinem Kopf. Wie nach langer Krankheit, wenn man zum ersten Mal wieder aufstehen darf, tasteten sich die Gedanken voran, schälte sich das Gefühl für den roten Faden aus dem Nebel und vorsichtig, ein bisschen unsicher und immer wieder vergewissernd über die Schulter linsend, fing die Geschichte wieder zu laufen an.
Der größte Brocken - diese drohende, wie ein Damokles-Schwert über mir schwebende Rede - rückte in Reichweite. Und auch hier haben mir meine Freunde die Räuberleiter gemacht. Sieben Stunden habe ich mit jedem Satz gefochten. Und von den guten Tipps gezehrt, die ich bekommen habe. Gestern um 3 Uhr MEZ war ich dann durch. Alle Baustellen waren geschlossen. Alle Anliegen begutachtet. Alle offenen Fragen beantwortet. Und der nächste-Tag-Kontrollblick ist zufrieden ausgefallen.
Ich habs geschafft.
Ich bin geschafft.
Und unendlich dankbar und glücklich.
Jetzt gönne ich mir einmal eine kurze Phase der Erholung.
Aber dann starte ich wieder durch!
Mit frischer Energie und unter neuen Vorzeichen: Denn ab dem nächsten Projekt segle ich mit einem neuen Partner durch die Literaturlandschaft. Die Literaturagentur Schmidt & Abrahams hat mich unter ihre Fittiche genommen. Ein großer Schritt, den ich mir sehr lange und gründlich überlegt habe. Und mit dem ich sehr zufrieden bin.
Ganz nach dem Motto: "With a little help from my friends" ...
Bücher lesen heute…
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Ich habe mir vorgenommen, die Roman-Reihe „M“ von Antonio Scurati zu lesen.
Sie wird von verschiedensten Stellen hoch gelobt. Enorm viel Recherche –
und Ro...
vor 4 Tagen