Endlich Ferien!
Diesen befreienden Aufseufzer, der den Gemütszustand totalen Auslassens einleitet, kenne ich noch gut aus meiner Schulzeit (jaja, auch wenn deren Ende schon einige Jährchen her ist - manches prägt sich eben auf ewig in die Festplatte!)
Seit genau einer Woche bin ich jetzt also zu Hause.
Was habe ich mir nicht alles vorgenommen!
Als erstes einmal wirklich wirklich wirklich Ausschlafen! Jeden Tag! - Diesen Punkt hab ich bisher konsequent erfüllt. Da darf ich in meiner Liste einen richtig großen Haken hintendran machen.
Auch die Feiertage mit dem obligaten sechs-Gänge-Weihnachtsmenü, den Glitzerpäckchen und dem Singen unterm Weihnachtsbaum sowie den anschließenden Heimsuchungen bei den anderen Familienmitgliedern zwecks Abfeiern, Austausch von Neuigkeiten und Geschenken gingen wie erwartet bis zum mittelschweren Erschöpfungszustand reibungslos über die Bühne.
Das zweite Hakerl sitzt perfekt.
Aber dann: Was hab ich mich auf den Plot gefreut, der in meiner Vorstellung zur finalen Perfektion reifen würde - in dieser stillsten Zeit im Jahr ... wenn ich endlich gleich nach dem Aufstehen an meinen Computer schwebe, all das in die Tasten haue, was sich seit Wochen zwischen Vanillekipferln, Layout-Wahnsinn und Endkorrekturstress in ungestümer Vielfalt über die Hirnwindungen meines Kreativztentrums gestäubt hat ... Hach, wird das ein Feuerwerk des Schaffens werden! Hatte ich mir vorgestellt ...
Stattdessen schlüpfen mir die Ideenfetzen nur so durch die Finger, dass an ein geordnetes Aufschreiben nicht zu denken ist. Und das Schlimmste daran ist, dass ich beim Weg vom Schlafzimmer in mein Büro nicht nur an der Küche vorbei muss, sondern auch das Wohnzimmer durchquere. Da nicht irgendwo hängen (bzw. liegen) zu bleiben, ist beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Ein aufgeschlagenes Buch, ein angebissenes Brot, ein hingenudeltes Geschenkpapier, das seit Tagen niemanden gefunden hat, der es wegräumt ... ich müsste mir Scheuklappen aufsetzen (oder zu der verhasst-gewohnt nachschlafenen Zeit außer Haus gehen - eine Lösungsmöglichkeit , die ich sehr schnell wieder verwerfe. Dazu habe ich mich gerade auf die partielle Unterbrechung dieses notwendigen Übels viel zu sehr gefreut). Außerdem darf keinesfalls Schmutz- oder Bügelwäsche, der Abwasch oder ungeputzte Fenster ins Neue Jahr hinübergenommen werden - schon seit frühester Kindheit habe ich eine diesbezügliche Warnung meiner Mama im Ohr. Alles, was man im alten Jahr nicht erledigt, vervielfältigt sich im Neuen. Angst ist ein brutaler Motivator! Wer will schon das ganze kommende Jahr über in der dann gnadenlos auf einen niederbrechenden Hausarbeit ersticken?
Immerhin habe ich es heute schon bis zum Computer geschafft!
Und bin zum Schluss gekommen, dass ich mir die guten Vorsätze fürs Neujahr aufheben werde.
Da werde ich dann den Hauptstrang meiner neuen Story herausfinden, die vielen losen Enden ordnen, Ruth heimsuchen und mit ihrer Hilfe ein System in mein internes Chaos bringen und überhaupt alles viel besser machen ... :-)))
Das ist das Schöne an jedem Neuanfang: Es gibt noch keine Beweise dafür, dass man wieder genauso weiterwurschtelt wie immer.
Und jetzt genieße ich ungeniert die beiden letzten Tage eines Jahres, das eigentlich, genau betrachtet, unfassbar viel Geniales zu bieten hatte - wie übrigens all die Jahre zuvor auch.
Und mein schlechtes Gewissen klopft mir auf die Schulter und grinst mich freundlich an.
Es ist eben ein fixer Bestandteil meines täglichen Lebens ...
Euch allen einen guten Rutsch in das noch unbeschriebene weite Land 2009 mit seinen Versprechungen, Verlockungen und guten Vorsätzen. Möge die Übung gelingen!
Bücher lesen heute…
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Ich habe mir vorgenommen, die Roman-Reihe „M“ von Antonio Scurati zu lesen.
Sie wird von verschiedensten Stellen hoch gelobt. Enorm viel Recherche –
und Ro...
vor 4 Tagen