Dienstag, 27. November 2007

Positives Denken

Wenn ich einen Parkplatz brauche - was für einen Öffi-Verweigerer wie mich nahezu immer der Fall ist - bestelle ich mir einen beim Universum. Ich glaube daran und es funktioniert auch tatsächlich (fast) immer. (Und wenn mal nicht, war ich wahrscheinlich mit meinen Gedanken wieder einmal auf zu vielen Wunsch-Kirtagen gleichzeitig unterwegs...)

Die Kraft der positiven Gedanken ist mir also durchaus vertraut.
Ich hab sie offenbar nur hin und wieder mal irgendwo verkramt - oder aber die Zeiten des Zweifels gehören zu meinem Komplettprogramm einfach dazu. Dann sollte ich sie mir ab und zu genauso beim Universum bestellen, wie meinen Parkplatz, den ich so dringend brauche, weil ich sonst wieder einmal zu spät kommen würde. Vielleicht sind diese Phasen der Verlassenheit die Atemzüge vor dem befreienden Lachen, das sich erst durch die Stille davor vom Dauergrinsen eines Clowns unterscheidet.

Dann hab ich jetzt also die letzten Tage sehr tief Luft geholt.
Mal schauen, wie die Töne klingen, die ich nun meiner Kehle entlocken kann :-)

Besinnliche Zeit

Oje! Jetzt gehts schon wieder los mit dem Weihnachsstress - stöhnen die meisten.
Ganz ehrlich: Ich liebe die Adventszeit.
Mit meiner Tochter werde ich wie jedes Jahr einen Adventkranz binden.
Ich freu mich auf die Sonntage, an denen ich mit meiner Familie traditionellerweise mehrstimmige Adventlieder singen, Tee trinken und Lebkuchen schnabulieren darf. Wir sind eine ziemlich große Familie. Wenn alle kommen, könnten wir locker zwei Fußballteams aufstellen - samt Ausstauschspielern, Trainern und Schiedrichter ;-)
Wenn sich da alle um die brennenden Kerzen scharen und ihre Stimmen erheben, geht das schon ans Herz.
Würde ich eine Chronik meiner Familie schreiben, wären diese Sonntage eine zentrale Drehscheibe im Jahreskreis. Seit ich mich erinnern kann, gabs beinahe keinen Adventsonntag, der ausgefallen wäre. Nicht immer waren alle da, aber immer wurde gesungen. Da ist halt mal der Bruder für den Bass des hustengeplagten Vaters eingesprungen. Oder die stimmbegabten Zwillinge unterstützten den Alt der heiseren Großmutter.

Freilich kenn ich auch die Hektik der Vorweihnachtszeit. Und hab wie jedes Jahr noch nicht mal einen Funken einer Idee, wer was von mir unter dem Baum vorfinden wird. Aber das alles fällt von mir ab, wenn wir zusammensitzen, essen, trinken und singen.
DAS sind die Stunden, die mir den Trubel um die "stille Nacht" so glänzend erscheinen lassen, wie damals, als ich durch den Spalt im Vorhang gelugt hab und mein heimlicher Blick am glitzernden Flügel eines Weihnachtsengels hängen geblieben ist.

Ich freu mich auf die Vorweihnachtszeit. Und ich bin glücklich, dass ich sie immer noch mit meiner vollständigen Familie zelebrieren kann. Das ist das schönste Geschenk.

Montag, 26. November 2007

Aufgeklaubt und zusammengepuzzelt

Novembernebelsonnenlichtmangeldepressionen schaffen es, nicht nur mich aus dem Tritt, sondern auch meine Schreib- und Blogstatistik massiv unter den Schnitt zu drücken.
Zehn Tage Einzelhaft - eingesperrt in trüben Selbsterniedrigungsgedanken - können schon schwer auf die Psyche gehen. Auch wenn es objektiv betrachtet keinen fassbaren Grund dafür gibt, schert sich die Flüsterstimme im Ohr einen nebelfeuchten Dreck drum.
So viel Schokolade gibts in meinem Haushalt nicht, um den akuten Endorphinmangel ausgleichen zu können.

Dieses Wunder vollbringen Hände, die sich mir ins schwarze Loch entgegenstrecken.
Stimmen, die durch die Nebel dringen.
Freunde, die einfach da sind und sich nicht durch mein Heulen abschrecken lassen.
Menschen, die diese Auf- und Niedergänge nicht nur nachfühlen können, sondern sie am eigenen Leib erfahren haben.
Ihr Voranschreiten, ihre Erfolge, ihr Zuspruch und ihre Freundschaft sind Sonnen, die den zähen Novemberdepressionsnebel durchdringen. Ihr Leuchten klaubt mein zerbröseltes Selbstwertgefühl auf und setzt es Stückchen für Stückchen wieder zusammen.

Euch will ich heute danken - noch ein bisschen schwankend, aber immerhin wieder auf den Beinen. Wie gut, dass es euch gibt...

Donnerstag, 15. November 2007

Zartbitter

Auf meinem Schreibtisch liegt eine Tüte. Schwarz - mit matt satinierten Streifen. Sie ist an einer Seite aufgerissen. Die Gier auf ihren süßen Inhalt wars, die sie nicht länger unversehrt gelassen hat.
Marzipankugeln. In dunklem Schokolademantel mit einem weißen Zuckerschleier drum herum.
In weniger als einer Stunde war die Tüte nur noch zur Hälfte gefüllt. Ob der Rest ein Morgen erlebt?
Zartbitter. Nach außen hin knackig-hart. Im Inneren kernweich.

Was passiert mit einer Seele, die verloren geht?
Schaut sie sich stundenlang Filmtrailer an? Blättert sie in Büchern auf der Suche nach dem Selbstbewusstsein, das so unerwartet, mir-nichts-dir-nichts in eine Marzipankugel eingeschlossen wurde? Und jetzt auf meinem Schreibtisch liegt. In einer Tüte. Schwarz - mit matt satinierten Streifen. Auf einer Seite aufgerissen von der Gier nach Trost und Kraft. Die eben noch unendlich schien. Und plötzlich zu einer Kugel geschrumpft ist. Eingeschlossen in einen dunklen Mantel mit einem Schleier drum herum, der viel zu hart ist für eine verlorene Seele...

Zensur

Ich habe versucht, ein paar Beiträge im Forum zu lesen - aber es nun mit brummendem Schädel und schmerzenden Augen aufgegeben. So schlimm hatte ich mir das mit der nun hautnah erlebten Zensur nicht vorgestellt.

Die Aktion hat mich aber auch weiterführend in eine sehr nachdenkliche Stimmung versetzt.
So brutal und augenscheinlich gibt es in unseren Breitengraden tatsächlich keine Beschränkungen der freien Rede und bevorzugten Lebensweise - Gott sei Dank! Aber trotzdem erlebe ich immer wieder eine andere, viel unterschwelligere Form der Zensur. Ich ertappe mich manchmal dabei, in "vorausseilendem Gehorsam" meiner Sprache, meinen Taten, ja sogar meinen Gedanken Fesseln anzulegen.

- weil ich nicht anecken will
- weil ich endlich sichtbaren, beweisbaren Erfolg haben will
- weil ich Verletzungen vermeiden möchte (eigene, aber auch fremde)
- weil ich auf manche brennende Frage eigentlich gar keine Antwort erhalten möchte

Mein innerer Zensor ist immer seltener weggeschaltet. Er verhindert die Ausreißer in meinem Gefühlskardiogramm. Sanfte gewungene Wellen sind das erwünschte grafische Endresultat.
Je älter ich werde, desto stärker hat er und ich mich im Griff.
Ist doch cool! Enttäuschungen tun nicht mehr weh. Träume fliegen nicht hoch genug, um auf dem Beton der Realität zu zerschellen. Beziehungen gehen nicht tief genug, um mit unerwarteten (W)Endungen Wunden zu reißen.

Aber bin es dann noch ich, der hier spricht?
Nur weil meine Sprache nicht jeder verstehen kann, muss ich sie ändern? Bis sie dann diejenigen verstehen, die mich in Wirklichkeit gar nicht erkennen können? Weil es nicht mehr ICH bin, der spricht?

Zensur tut viel mehr, als eine paar Worte aus dem Kontext löschen: Sie löscht den Sprecher, sein Denken, seine Erwartungen, sein Streben und Fühlen.
Ich will mich nicht länger zensurieren lassen. Schon gar nicht von mir selbst...

Mittwoch, 14. November 2007

Wartezeiten

Warten.
Für einen ungeduldigen Menschen wie mich ist das Folter in seiner schärfsten Form.
Ist die Qual des Ungewissen potenzierbar? Teilbar? Oder gar heilbar?
Ist es besser, wenn möglichst viele Eisen in den unterschiedlichsten Feuern brennen?
Und ist in diesem Fall geteiltes Leid wirklich halbes Leid?
Sind drei Chancen auf einen möglichen Erfolg dreimal so verrücktmachend?
Oder die Angst vor drei Niederlagen dreimal so schlimm?

Gerade habe ich meinen Schafkrimi abgeschickt.
Und Charlie liegt auf einem anderen Seziertisch.
In Kürze beglücke ich Brigitte - und dann heißt es "Warten".

Am besten, ich vertreibe mir die Wartezeit mit Schreiben.
Es hat sich herausgestellt, dass das gegen alles hilft - außer vielleicht gegen die Ungeduld :-)

Dienstag, 13. November 2007

Lieber feig und frei?

Am 15. November ist der "Writers in Prison"-Gedenktag.
(Näheres hier nachzulesen: http://www.pen-deutschland.de/htm/verein/charta.php)

Ich hab mir ein paar vom PEN-Club angeführte Fälle durchgelesen.
Ein Mann in Kuba wird seit Jahren im Gefängnis festgehalten, gefoltert, misshandelt - weil er das Regime kritisiert hat. Ein anderer wird in einer psychiatrischen Anstalt festgehalten. Eine Journalistin wartet in Gambia auf ihren Prozess, der ohne Angabe von Gründen seit Monaten immer wieder hinausgezögert wird...
Sie alle haben nichts anderes getan, als das, was wir hier von unseren Journalisten tunlichst erwarten: Sie haben genau recherchiert und ihre Ergebnisse veröffentlicht. Was hier im Idealfall in einem fundierten Artikel mündet, endet dort im Gefängnis.

Ich habe lange darüber nachgedacht.
Diese Menschen, die es wagen, ihre Meinung laut kundzutun, wissen genau, was sie dabei riskieren. Für immer hat sich das Bild in mein Hirm eingebrannt: Der junge Bursche auf dem Platz des Himmlischen Friedens, der sich vor den heranrollenden Panzer stellt. Ein Synonym für jeden, der sich mutig gegen eine Übermacht stellt, weil er seiner Überzeugung folgt.

Ich habe mich ehrlich gefragt:
Würde ich es wagen, aufzustehen, zu schreiben, zu sprechen, stehenzubleiben? Wenn ich damit rechnen muss, niedergeschlagen, mundtotgemacht, überfahren zu werden?
Wie gut haben wir es in den demokratischen Ländern!
Wir können seelenruhig feig sein - weil wir die Freiheit haben, alles sagen zu dürfen, was uns in die Quere kommt. Wäre der Schmerz, es nicht zu können, groß genug, um die Angst vor Verfolgung zu überwinden?
Ehrlich: Ich weiß es nicht.
Und ich bin unendlich froh und dankbar, mich nicht auf die Probe stellen zu müssen.

Sonntag, 11. November 2007

Gute Gene

Geht nicht gibt's nicht!
Also hab ich mich noch einmal dran gemacht, meine allzu gut versteckte Pointe aus dem Dickicht zu schneiden. Genau 9.000 Zeichen später hab ichs meiner Tochter zum Lesen gegeben.
Und siehe da: Sie hat's auf Anhieb verstanden und mir genau so nacherzählt, wie ich es gemeint hatte!
Also, entweder liegt das jetzt daran, dass ich's geschafft hab - oder wir haben eben nur ähnlich gelagerte Gene ...

Freitag, 9. November 2007

Richtig gut versteckt

Ist euch das auch schon mal passiert, dass euch beim Rasenmähen im Sommer ein buntes Ei von Ostern in die Hände gefallen ist? Das ist an sich ja nicht gerade ein "worst Case". So ein zu gut verstecktes Ei lässt sich verschmerzen.

Was aber, wenn einem das mit der Pointe von einer Geschichte passiert? Da hast du dir echt was Verzwicktes ausgedacht. Legst falsche Fährten, bis du sicher sein kannst, dass dir jeder folgt ... und dann erkennt der Leser die Auflösung nicht, weil sie einfach zu gut hinter all den Potjemkin'schen Dörfern versteckt ist!

So ein Schmarrn!
Ich wusste es, dass mir 9.000 Zeichen zu wenig sind ...

Donnerstag, 8. November 2007

Glaube, Liebe, Hoffnung

Mit diesen drei Begriffen verbinde ich meine Jugendjahre.
Wenn ich mich in diese Zeit zurückdenke, kann ich nicht sagen, was davon stärker ausgeprägt gewesen wäre, welches Grundgefühl häufiger für meine Entscheidungen ausschlaggebend war. In der Rückschau möchte ich behaupten: Es hat sich die Waage gehalten.

Diesen Cocktail mixe ich mir gerade eben wieder zu einem Beruhigungstrank. Das Zeug ist echt stark, kann ich euch sagen! Ich hoffe, man kriegt keinen Kater davon. (Katzenjammer wäre übrigens genauso schlimm ...)

Ich habs getan.
Alice, bitte nicht sauer sein! Ich habe deinen Ratschlag um ein Wimpernzucken zu spät gelesen.
Und ich kann ehrlicherweise auch nicht sagen, ob ich überhaupt der Versuchung widerstehen hätte können. Die Rutsche war bereits gelegt. Mein Anklopfen angekündigt. Nun ist der Stein im Rollen und was mir bleibt sind diese Drei:

- Glaube: Ja, ich will daran glauben, dass die richtigen Weichen zur richtigen Zeit gestellt werden. Was immer weiter geschieht ist das Richtige für das, was momentan im Zentrum meines Lebens steht
- Liebe: Welcher Autor liebt sie nicht, seine Kinder? Es ist wie im richtigen Leben: Erst rauben sie dir den Schlaf, dann bringen sie dich zum Lachen, zur Verzweiflung, in Wut und zur Begeisterung. Du bist ihnen ausgeliefert und du bist es mit Leib uns Seele gern. Doch das alles läuft letztendlich darauf hinaus, dass sie dich verlassen müssen, um ihre Liebe erst so richtig unter Beweis zu stellen. Ich habe nur Lieblingskinder. Und eines von ihnen hat sich heute auf den Weg gemacht.
- Hoffnung: Sie ist immer mit dabei. Sonst wäre ich schon längst irgendwo auf der Strecke liegengenblieben. Meine Hoffnung will ich in keine Worte fassen. Aber ich denke, jeder kennt sie sowieso am besten...

Ich glaube. Ich liebe. Ich hoffe.
Was könnte es Schöneres geben in genau diesem Augenblick?
Aber vielleicht bin ich auch einfach nur in meinen Jugendjahren stecken geblieben?

Mittwoch, 7. November 2007

Der nächste Streich

Es rockt und rollt :-)

Das letzte Mal hab ich das in meiner Schulzeit erlebt:
Wenn ich ein Verständnis-Problem hatte (in Mathe z.B. - war das ziemlich häufig der Fall ;-) ) und ich bin nach langem Suchen auf eine Möglichkeit gestoßen, wie diesem an sich unlösbaren Problem an den Leib zu rücken war, dann hab ich das wieder und wieder an immer neuen Beispielen verifizieren müssen. Und je öfter ich dabei Erfolg hatte, desto gieriger war ich auf weitere Beweise.

So ähnlich gehts mir jetzt mit der, hier schon bis zum Abwinken bejammerten Expo-Schwäche.
Nach dem gestrigen Synapsen-Gewitter wollte ich meine embryonalen Erkenntnisse an einem neuen Versuchskaninchen unter Beweis stellen.
Also musste ein neues Karnickel her!
Der Griff in die Schublade lieferte mir ein paar Hasen-Ohren in die Hand, die ich flugs zu einem Exposé schrumpfen ließ. Und weil ich so im Schwung war, hab ich auch gleich noch ein Anschreiben dazugebastelt.

Heiko hat heute in einem Thread die Schreiberei mit dem Tun eines Magiers verglichen.
Wollen wir unsere Leser überraschen, müssen wir ihre Aufmerksamkeit auf etwas lenken, das sie nicht bemerken lässt, woran wir in Wirklichkeit kochen. Und dann - tatäää! - ziehen wir den Braten aus dem Hut!

So ähnlich hab ich mich heute gefühlt.
Magic-Gabi auf der großen Showbühne des Lektoren-Einkochens!
Es hat mir Spaß gemacht (mehr als früher das Aufdröseln von Mathematik-Rätseln!)
Ob ich den Code allerdings geknackt hab, muss ich erst an den wirklich schwierigen Brocken unter Beweis stellen.
Aber auch Copperfield hat mal mit einem Karnickel angefangen. (Dass er nun lieber die hübschen Fräulein hat, ist eine andere Geschichte ;-) )

Dienstag, 6. November 2007

Neues von der E(kel)-Front

Ich bin ein Drückeberger, ich geb's zu.
Zu den Aufgaben, die bei mir akutes Abwehrverhalten und augenblickliche Übersprungshandlungen (wie Blumen gießen und Wäsche waschen) auslösen, zählt neben der monatlichen Steuererklärung seit Neuestem das Erstellen von Exposés. Das wächst sich noch zu einer Neurose aus. Ich spür's in meiner rechten Gehirnhälfte ...
Um dieser drohenden Gefahr vorzubeugen, hab ich zu einem Trick gegriffen, der sich als Angelhaken entpuppt hat: Einmal angebissen, lässt mich das Ding gar nicht mehr ins (Blumen- und Wasch-)Wasser zurück!

Das Charlie-Expo musste noch einmal neu überdacht werden. Mir schien das für den Einstieg eine leichte Übung zu sein. Im Grunde war es ja schon ziemlich zufriedenstellend - dachte ich. Ein paar Fäden rauszuziehen und an die Seite zu legen, sollte nicht die große Herausforderung darstellen.
Stimmt nicht. Ganz und gar nicht sogar.
Kaum etwas von dem, das schon abgesegnet war, passte in das neue Konzept.
Wollte ich tatsächlich nur den roten Faden spannen und das Hauptthema lediglich mit ein paar zusätzlichen Infos garnieren, musste ich alles neu überdenken. Was wiederum nach sich zog, dass ich mir vom konkreten Beispiel ausgehend ganz neue und grundsätzliche Gedanken über den Zugang zu meinem Elend machte.
Was mich dann aber letzendlich mit einem befriedigten Gefühl zurückgelassen hat.
Als ob in dem dunklen Kämmerlein, das für den Überblick zuständig war, ein Streichholz angezündet worden wäre.
Dann will ich doch hoffen, dass ich schnellstens eine Kerze finde, bevor das Flämmchen wieder erlischt :-)

Sonntag, 4. November 2007

Erkenntnisse ...

Heute war ein erkenntnisreicher Tag für mich.

- Ich hab erkannt, dass ich zwar rein technisch in der Lage bin, einen Text auf 9.000 Zeichen zu beschränken (8.999 um genau zu sein ;-) ), dass ich mit dem Ergebnis aber nicht glücklich bin. Bei so einem engen Rahmen gibts keinen Spielraum für bildhaftes Lautmalen, Haken schlagen, mit den Protagonisten spielen. Das ist es aber, was ich am Schreiben so sehr liebe. Ich werde die Geschichte trotzdem einreichen - schon allein deshalb, weil meine Nägel dafür draufgegangen sind. Um dem Plot aber gerecht zu werden, muss eine längere Fassung her - und auf die freu ich mich schon richtig.
Ich denke, wenn ich nicht von sehr simplen Plots überfallen werde, wird dieser Kurzkrimi ein einmaliges Erlebnis meiner Schreiblaufbahn bleiben.

- Die zweite Erkenntnis war schon schmerzhafter.
Fertig sein heißt nicht immer, tatsächlich "fertig" zu sein. Die alte Frage, wann denn ein Text fertig ist, hat mich heute ganz schön massiv eingeholt und auf eine Antwort gedrängt. Und wieder einmal hat es sich bestätigt: Solange noch die Chance besteht, seine persönliche handwerkliche Weiterentwicklung auf einen Text anzuwenden (und sei er noch so im Kopf und Gefühl abgeschlossen), ist es dringend angeraten, sie zu nützen - im Sinne der Liebe und Gerechtigkeit dem Werk und den potentiellen Lersern gegenüber. Auch wenns einen Kraftakt bedeutet, eine geschlossene Tür noch einmal aufzumachen.

- Die dritte Erkenntnis hat mir wieder mehr Spaß gemacht.
Ich kann der Brigitte so viele Manuskripte aufs Aug drücken, wie ich will :-)
Heißa! Das gibt ein dickes Paket, das ich mit Freuden schnüre - auch wenn es bedeutet, noch schnell ein paar von diesen unaussprechlichen Dingern fabrizieren zu müssen, die mit E (wie Elend) anfangen und genauso aufhören.

- Das bringt mich auch schon zu Erkenntnis Nummer vier:
Ich werde mich nicht darum drücken können, mich dem E-Ding zu stellen. Ich muss es ja nicht lieben, aber ich sollte es endlich einmal handwerklich beherrschen - ich mach mich also auf eine Domina-Beziehung gefasst. Wobei immer noch die Frage ungeklärt ist, wer von uns beiden die Peitsche in die Finger kriegt :-)

Zeichenbeschränkung

Meine Güte - 9.000 Zeichen sind einfach zu wenig, um einen Spannungsbogen ordentlich aufzubereiten, Köder auszulegen und überraschende Wendungen einzubauen.
Ich bin Wassermann - vielleicht fällt es mir deswegen so schwer, Grenzen einzuhalten und mich auf das Wesentliche zu beschränken.

Der Plot gefällt mir echt gut. Aber wie ich das alles mit 9.000 Zeichen unterbring, ist mir ein Rätsel. Ich bin jetzt bei 8.137 - und gefühlsmäßig werde ich gerade mal warm :-/
Ich glaub, ich schreib das Ding jetzt einfach fertig und schau dann, was ich rauskürzen kann, ohne ein Blutbad anzurichten. Sonst mach ich halt einen richtig langen Krimi draus und lass mir für den Wettbewerb was Einfacheres einfallen ;-)

Samstag, 3. November 2007

Määhhh!

Ich habe beschlossen, dass ein Exposé definitiv NICHT kreativ genug ist, um es an den Beginn eines neuen Monats auf die Prioritätenliste zu setzen. Stattdessen hab ich lieber für den Schafkrimi-Wettbewerb einen Plot entworfen. Das hat doch gleich viel mehr Spaß gemacht!

Es ist interessant, wie viele Schafzüchter es in Österreich gibt. Außerdem habe ich von bedrohten Schafrassen, bevorzugter Haltung und außergewöhnlicher Milch- und Fleischqualität gelernt. Von den schwarzen Schafen ganz zu schweigen :-)
Einige der manchmal sehr kreativen Rassebezeichnungen hab ich mir übrigens für die Familiennamen der Hauptdarstreller ausgeliehen - es würde mich interessieren, ob das irgendjemandem auffällt.

P.S.: Den Titel dieses Blogeintrags widme ich übrigens Ursula!

Von Pferden, Aufgaben und glücklichen Frauen

Eine Hand wäscht die andere - nicht nur bei der Mafia.
Hab ich Ruth kurz mal den Steigbügel halten dürfen, hat sie mir gleich eine ganze Mustangherde über die Weide getrieben. Schlappe 400 Seiten aufzubügeln und dabei nicht den Humor zu verlieren, halte ich für eine Meisterleistung. Da freu ich mich, wenn ich mich kurz einmal revanchieren durfte.

Meine Monatskreativität wird sich ohnehin noch kräftig ins Zaumzeug legen müssen.
Es wartet schon wieder ein Exposé - will ich doch eines meiner Babys der Brigitte an den Busen drücken. Geschichten hätte ich dafür ein paar zur Auswahl, Exposés aber gibts für keine Einzige von ihnen ... was mich jetzt nicht wirklich verwundert. Leider ist das aber ein Teil der zu erfüllenden Voraussetzungen.

Eine Frage wälze ich allerdings: Ist das Hervorwürgen eines Exposés überhaupt kreativ genug, um den Quell eines Monatsbeginns dafür zu verschwenden?? Oder ist diese fixe Idee ohnehin nur ein ausgemachter Schmäh ...

Mir muss es wurscht sein. Ein Exposé muss her, damit Brigitte mit mir zufrieden ist. Und was tut man nicht alles für eine glückliche Frau?