Es ist ja nicht so, dass es einen Tag gibt, an dem ich gar nichts schreiben würde. Zumindest einen normalen Tag. Also nicht urlaubs- oder krankenhausreif.
Aber seitdem ich meine letzte Geschichte beendet habe, sind gute zwei Wochen vergangen, in denen ich nur gekritzelt und gestückwerkt habe. Hier einen Kommentar abgegeben und dort eine Idee notiert. Wortgespielt und rumgeschnüffelt. Das schon. Aber so richtig über einen ersten Satz nachgedacht, die Personen zum Leben erweckt und mit ihnen gespielt hab ich nicht.
Und eben hatte ich das Gefühl, wenn ich mich nicht gleich hinsetze und wenigstens die jüngsten Splitter eines Traums von dem karierten A4-Schmierblatt in eine neue Geschichte transformiere, dann werd ich gleich furchtbar grantig.
Allein das Eröffnen eines neuen Ordners, das Niederschreiben des Titels und das Zurechtrücken im superbequemen Bürosessel lässt mein Herz schneller schlagen.
Es geht gleich los!
Den Rücken gerade gestreckt, die Schultern zurück und die Fingerknöchel einmal kräftig knacksen lassen. Die Kuppen streicheln über die angepassten Innenwölbungen der Tasten. Suchen nach der richtigen Position. Warten auf mein Kommando.
Die ersten Worte besiegeln das Ende des virtuellen weißen Papiers.
Diesmal ist es "nur" eine weitere meiner kleinen Kara-Geschichten. Wenn ich zehn hab, dann geb ich ihr und mir (und allen Geplagten, die das immer lesen müssen!) eine Verschnaufpause.
Versprochen.
Doch der dritte Mondaman köchelt schon auf leiser Flamme in mir. Noch hör ich nicht den Startschuss, um das Feuer hochzudrehen. Ist doch der zweite noch nicht einmal aus seiner gelben (Warte)Schleife herausgeholt.
Aber das Verlangen spür ich schon.
Ich mag wieder mal was richtig Langes schreiben.
Etwas, von dem ich nur eine erste Ahnung hab, wohin es mich führt.
Etwas, das mich über Wochen in Atem hält. Mich überrascht, überfordert, überholt und schließlich überzeugt, dass es all das wert war, was es mir abgerungen hat.
Und mehr als das.
Könnte das ein Zeichen von Sucht sein?
Dann lass ich mich sicher nie therapieren!
Jahresrückblick 2024
-
2024 hat mir zwei Leben geschenkt. Innerhalb einer Woche bin ich Nana
geworden und mein Bruder hat einen sehr schweren Unfall nur mit Hilfe einer
ganze...
vor 13 Stunden
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen