Donnerstag, 12. März 2009

Ordnung schaffen

Das S.O.S. ist angekommen.
24 Stunden, ein paar undamenhafte Tarzan-Urschreie (Danke, Ursula!) und noch viel mehr heilende Gespräche (Danke, Ruth!!) später schaut die Welt schon wieder viel freundlicher aus. Ich habe zwar niemanden gefunden, der meine Steuerschulden übernehmen will (Interessenten werden jederzeit gerne über Höhe und Zahlungsfrist informiert ;-)), aber dafür einen Weg, wie ich durch den Nebel wieder zu meiner Geschichte finden kann.
Ordnung ist das halbe Leben ist eine von diesen unbedingten Reflex-Weisheiten, die ich aus meiner Kindheit ins Erwachsenenleben herübergenommen habe. Als grundsätzlich eher dem Chaos zugeneigter Mensch hab ich seit jeher eine Hassliebe zum Ordnungsgedanken entwickelt, der allerdings mit wachsender Eigenverantwortung an Sinn gewonnen hat. Ich habe meinen eigenen Stil entwickelt, mich nicht überwältigen zu lassen und die urgewaltige Dynamik des Chaotischen trotzdem nicht abzuwürgen. Auf diese Technik habe ich mich zurückbesonnen.
Ich habe einen Strangzipfel angepackt und mich daran hochgezogen. Ich habe ihm eine Farbe gegeben und ihn malen gelassen. Nach einer Weile hat sich der zweite in einer neuen Farbe dazugesellt. Siehe da! Ganz brav ließen sie sich an der Hand führen, haben sich gestreckt und um einander gedreht und sind langsam in Fluss gekommen. Wo mich noch kurz zuvor eine zusammengepanschte Farbbrühe in Panik versetzt hat, entstand ein hübsches - an einigen Stellen vielleicht noch etwas an naive Malerei erinnerndes - Bild.
Daran lässt sich die nächsten Tage in Ruhe weitermalen.
Ich habe wieder Hoffnung, demnächst den Fußboden unter dem wilden Durcheinander wiederzuentdecken. Und mit ihm das Vertrauen, "es wieder im Griff" zu haben.
Dieses gute Gefühl, sich in einer aufgeräumten Wohnung aufs Sofa fallen zu lassen und für diesen Moment wirklich zufrieden zu sein, rechtfertigt für mich jede Anstrengung.

Keine Kommentare: