Freitag, 27. März 2009

Ein kleines Aha!

Heute hat mir mein nachtaktiver Gedankenstrom eine Glühbirne entzündet. Der Grund für meine Nörgelstimme war in der Perspektivwahl für meinen Prolog zu finden!

In der Erstfassung berichtet ein alles überfliegender Beobachter von den Ereignissen, die sich in Wien, in einem der Bezirke mit der höchsten Ausländerdichte, zutragen. Der Berichterstatter hat keinerlei Gefühle dabei. In immer gleichbleibender Distanz begleitet er die Akteure, beobachtet alles so genau wie nur möglich - wie einer von diesen Korrespondenten, die den Fernsehzuschauern in ihrem Patschenkino vom Schauplatz mit möglichst detailgetreuen Informationen versorgt.

Das ist natürlich eine Möglichkeit, die ich nicht a priori für mich ausschließen will. Doch für einen Prolog, der reinziehen soll, empfinde ich diesen Stil als unterkühlt.

Gestern also, in der berühmten Phase zwischen gerade-noch-denken und fast-schon-schlafen kam mir der Einfall, die gleiche Szene von einem meiner Protagonisten beobachten zu lassen. Sofort muss ich in der Art, wie ich das Geschehen erlebe, eindeutig Stellung beziehen. Immer noch fällt kein einziger persönlich gefärbter Kommentar und es gibt keinen Dialog, aber die wachsende Angst und Bedrohung schwingt von der ersten Zeile an mit.

Die neue Fassung kommt an das heran, was ich mir vorgestellt hatte.
Zumindest heute noch.
Mal sehen, wie das Teil morgen auf mich wirkt. Aber für heute bin ich glücklich mit diesem Einstieg.

1 Kommentar:

Alice Gabathuler hat gesagt…

Na, dann kannst du mir ja ein megagrosses AHA schicken, wenn du deine AHAs nicht mehr brauchst. Ich bin immer noch beim Plotten und habe - nebst einer geschätzten Million Plotlöchern, die ich schon gefüllt habe - noch ungefähr eine geschätzte Million Plottlöcher, die es noch zu füllen gibt.

Von der Perspektivenwahl reden wir schon gar nicht ...

Warum ich mich an den Plott klammere? Ich LIEBE die Grundidee.

*grosser Seufzer*

Alice