Jetzt weiß ich, warum Charlie und Matt mich partout daran gehindert haben, die eine Szene schon früher zu schreiben.
Ich hatte heute überraschend zwischen zwei Terminen zwei Stunden Zeit. Das Wetter war einladend und ich war ganz in der Nähe von jenem Bezirk Wiens, in dem ich das Hauptgeschehen meines Krimis angesiedelt habe.
Ohne darüber nachzudenken lenkte ich meinen Wagen in die Straße, in der ich selbst einige Jahre gewohnt habe. Das Haus mit den goldenen Löwenklopfern, das grüne Tor, der dicht bepflanzte Innenhof - alles war genau so, wie ich es in Erinnerung hatte. Lediglich bei der Hausnummer habe ich geschwächelt. Statt 45 stand da 48. Sonst hatte ich keinen Fehler gemacht. Mir klopfte das Herz wie Charlie, als ich das Tor aufdrückte und einen verstohlenen Blick hinein warf. Ich muss aber gestehen, dass ich nicht so mutig war wie sie, noch weiter hineinzugehen.
Die Uhr im Visier ging ich die Wege ab, auf die ich meine beiden Helden schon seit zwei Tagen schicken wollte. Ich entdeckte ungeahnte Zusammenhänge, begegnete Menschen, die ich mir plötzlich gar nicht mehr aus der Szene wegdenken konnte und hatte auch gleich eine viel glaubwürdigere "Äktschn" vor Augen. Geräusche, auf die ich nie von selbst gekommen wäre, komplettierten die Szene. Ich lief mit offenen Augen durch den Park und brabbelte wie ein Authist halblaute Sätze vor mich hin.
Danke Charlie, danke Matt, dass ihr mir die Zeit geschenkt habt, mich auf euer weiteres Abenteuer so gründlich vorzubereiten, wie ihr es verdient habt. Ich weiß ja, warum ich euch so gerne bei euren Entscheidungen freie Hand gebe :-)
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vor 1 Tag
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