Samstag, 17. September 2011

Altweibersommerbaustelle

So ganz hab ich den Bogen noch nicht wieder raus, wie mir scheint.
Ob es an der eingerosteten Praxis oder an hypertrophiertem Kritikerwahn liegt, kann ich noch nicht festmachen, aber so richtig scheine ich mir selbst nicht zu vertrauen. Diese ersten vier (inzwischen fünf) Seiten habe ich jetzt die letzten beiden Tage ohne Gnade immer wieder umgeschrieben. Einzelne Worte bis ganze Absätze ausgetauscht, die Stimmung immer wieder abgewogen und für noch nicht aussagekräftig genug befunden, am ersten Eindruck des Charakters meiner Protagonistin gefeilt, unzufrieden gewesen, ohne festmachen zu können, wo der Kern des Problems zu finden ist ... und ein Ende dieser Schreib- und Löschorgie kommt nicht in Sichtweite.
Ich hab versucht, mich selbst auszutricksen und habe ein neues Kapitel angefangen (eigentlich den Prolog, den ich zunächst ausgespart hatte ...). Aber auch da geht es mir nicht besser - nur, dass ich jetzt zwei Baustellen hab, an denen ich gnadenlos herumdoktern kann ...

Trotz allem habe ich aber immer noch diese unbändige Freude am Schreiben (und Löschen und Schreiben und Löschen ...)
Beginnende Altzheimer? Da hat man ja auch jeden Tag die Gelegenheit, sich selbst immer wieder zu überraschen :-))

Keine Kommentare: