Ich habe lange nicht geglaubt, dass ich Karim jemals so tiefgreifend zu fassen kriege, dass ich ihm eine eigene Perspektive zugestehen kann. Und jetzt hat er sogar das erste Kapitel bekommen.
Er ist ein schrecklicher Macho. In echt würde ich so einen Typen niemals ertragen können. Aber dabei ist er auch irgendwie liebenswert naiv. Er glaubt an die ehernen Gesetze des Patriarchats. Und er hat einen (für mich absolut zweifelhaften!) Spaß daran, sich auch mal dafür zu prügeln. Es hat was von den Rangkämpfen in einem Löwenrudel. Auch dort sind die Weibchen im Grunde die Klügeren, die für den inneren Zusammenhalt der Gruppe sorgen - und wissen, dass ihre Männchen das halt einfach brauchen, sich stark und überlegen zu fühlen. Ihnen zur rechten Zeit über den Kopf zu streicheln erspart viel Streit und Diskussion.
Dass es in einem Menschenrudel nicht ganz so einfach funktioniert, werden die beiden im Laufe ihrer Reise nachdrücklich lernen. Noch aber sind die Rollen gut verteilt und mein Karim sieht keine Wolke an seinem heilen Weltenhimmel ...
Ich bin ebenso zufrieden - in Anbetracht der Tatsache, dass ich gerade am Anfang eines Romans immer ganz besonders stundenlang an einzelnen Sätzen und Formulierungen herumfeile, obwohl ich mir bewusst bin, dass wahrscheinlich gerade das erste Kapitel noch vielen weiteren Änderungen ausgesetzt sein wird und ohnehin kaum ein Satz so bleibt, wie er zu Beginn geschrieben steht, klingt es nach dem ersten Durchlesen schon recht rund.
Ich spüre, wie ich warm laufe. Die nächsten Tage werden Max gewidmet sein. Danach hab ich meine Stammmannschaft um mich versammelt. Und dann lass ich sie so richtig auf einander los :-)
Bücher lesen heute…
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Ich habe mir vorgenommen, die Roman-Reihe „M“ von Antonio Scurati zu lesen.
Sie wird von verschiedensten Stellen hoch gelobt. Enorm viel Recherche –
und Ro...
vor 2 Wochen
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