Mittwoch, 10. Oktober 2007

Möwen, Muscheln, Meergeschichten

Ich mag diese kleinen Einsprengsel.
Den ganzen Tag sitz ich an mehr oder weniger hochspannenden Texten, die ich, ohne mich weiter um deren Inhalt zu kümmern, in eine mehr oder weniger ansprechende Form verpacken darf. Layout heißt das. Und ich verdiene damit das Geld, das andere dann wieder von mir wollen.
Da kommt mir so ein kleiner Ausflug an einen sturmumtosten Strand gerade recht. Wenn die Phantasie Flügel bekommt und sich mit den Möwen durch die Lüfte tragen lässt, flieg ich mit und lass die Finger denken. Es geht in diesem Augenblick um nichts anderes als die Idee. Sie kriecht aus dem Ei, steckt ihre Nase in den Wind, begutachtet das Ambiente, freundet sich mit den Personen an - und hebt ab.
Das ist der Moment, den ich am meisten genieße: Wenn ich spüre, dass sie trägt. Am schnellsten komm ich an diesen Kick, wenn es nur eine kurze Geschichte sein muss. Ein Einfall genügt. Er darf sich schmückend mit Beiwerk umgeben, einen oder zwei Haken schlagen und dann zufrieden nach Hause zurückkehren. Vielleicht bringt er noch ein kleines Wortspiel mit, oder einen Schlussgag. Etwas, wo ich selber schmunzeln muss und mir denke "Ja, genau. Das ist der perfekte Schlusssatz".
Heute, mitten in den vielen fremden Texten auf meinem Schreibtisch ließ er sich nieder. Und ich hab ihn in die hohle Hand genommen wie einen Vogel, der mir sein Lied bringen will. Morgen lass ich ihn wieder fliegen. Mal schauen, wo er als nächstes landet.
Was ich mir für ihn wünsche?
Ein paar glatte, weiße Seiten und zwei Deckel drum herum :-)

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