Dienstag, 25. Oktober 2011

Nix Neues?

Heute habe ich eine Rüge bekommen (*zu Anke nach Pischelsdorf rüberwink*)
"Der letzte Blog-Eintrag ist vom Donnerstag! Ist denn seitdem nix Interessantes passiert?"
Hmmm ... ich gebe zu, die Frage ist berechtigt. Ich denke nach. Kann es sein, dass fünf Tage in meinem Leben verstreichen, ohne dass etwas passiert, das es wert wäre, in meinem Online-Tagebuch erwähnt zu werden?
Ich grüble. Was hab ich gemacht?
Ein bisschen geschrieben ... doch ... aber das hat jetzt keine Revolution angezettelt. Ich habe vielmehr noch einmal das bisher Verfasste den Testlesern meines Vertrauens angedient, selbst noch einmal versucht, mit strengem Blick (zum wievielten Mal eigentlich?) drüberzugehen, um es für den Weg zur Agentur - und im Weiteren dann zu den interessierten Verlagen - fein zu machen.
Gut. An das Herzklopfen kann ich mich erinnern, als ich mein Paketchen abgesendet habe. Und auch jetzt stellt es sich pünktlich mit jedem Blick in die Mailbox wieder ein.
Aber das kann ja noch nicht alles gewesen sein.
War es natürlich auch nicht.
Den Rest der Zeit habe ich zwischen Vorfreude auf einen ganz besonderen Freund, Warten auf diverse Antworten, Anfeuern und Fotografieren beim sonntäglichen Match meines Sohnes und Arbeiten in meinem Brotjob verbracht. Nicht wahnsinnig spektakulär. Aber auch alles andere als langweilig.
Für mich auf jeden Fall :-)
Da stellt sich jetzt nur noch die Frage, wie interessant das jetzt für meine Blog-Leser ist.
Aber immerhin: die Rüge hat gewirkt und es gibt zumindest ein Update. Mit der Ergänzung, dass es spätestens nach dem 10. November auf jeden Fall den nächsten Eintrag geben wird. Denn da bin ich wieder in Pischelsdorf :-)))

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Feuertaufe

Die ersten beiden Stunden sind vorüber - und ich bin wirklich total froh, dass ich zu diesem Workshop zugesagt habe - ich denke, wir haben alle ziemlich viel Spaß gehabt :-))

Nach ein bisschen allgemeinem Plaudern über Spannung, Krimi, Thriller und die Unterschiede zwischen Film und Buch habe ich meine erste Folie aufgefahren: Unser heutiger Schwerpunkt war mein Punkt eins auf der 8-stufigen Skala - Die Idee.
Erst haben wir ein bisschen gefachsimpelt und ich hab ihnen erzählt, wie ich so zu meinen Ideen komme (ein besonderer Lacher war mein Geständnis, mich mit meinen Figuren an einen Tisch zu setzen ... da waren einige ungläubige Gesichter zu sehen ... Ha! Sie werden sich noch wundern ... ;-))

Und dann kam der große Augenblick, als ich ihnen ihre ganz persönlichen Ideen-Sammel-Kritzelbücher übergeben und sie in die erste Phase unseres Krimi-Projektes geschickt habe.
In Vierergruppen wurde gebrainstormt (ein Wort, das ihnen auch gut gefallen hat "Gehirnstürme" waren schnell entfacht ;-)), diskutiert, gezeeichnet und geschrieben, dass es eine Freude war - da sind die Kritzelbücher sehr rasch im Totaleinsatz gewesen ...
Ganz ehrlich: dabei zuzusehen (und ein bisschen hier und dort auch meinen Senf einzuwerfen) war mein ganz persönliches Highlight dieser ersten Workshop-Einheit. Ich glaube, es gab keinen, der nicht mit Feuereifer dabei war (inklusive meiner Person) ...

Zum Abschluss konnten dann tatsächlich sechs (mehr oder weniger ausgereifte) Plot-Ideen vor der Klasse präsentiert werden. Okay - an dem einen oder anderen muss noch etwas gefeilt und weitergedacht werden. Aber bei mindestens zwei hab ich einfach nur die Luft durch die Zähne gezogen - sauspannend! Und schon recht zielführend im Entwurf.

Ich freu mich schon riesig aufs nächste Mal, wo wir dann die nächste Stufe zünden wollen. Für die Neugierigen: Auf meiner Präsentation steht als Punkt 2 "Personen finden".
Aber dazu gibt es dann mehr am 10. November. Da heißt es dann nämlich wieder: "Krimi macht Schule"!

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Vor der Premiere

Alles ist bereit.Die Handouts sind ausgedruckt und geheftet. Die PowerPointPräsentation fertig und mindestens zwanzig Mal probehalber durchexerziert. Mein Protokoll mit tausend handschriftlichen Hinweisen nahezu unleserlich gemacht - aber Hauptsache, ich kenn mich aus :-) Heute war ich noch mein eigener Sparringpartner. Morgen steh ich dann im richtigen Ring. Ich frage mich prüfend, ob ich nervös bin - eigentlich nicht. Aufgeregt, gespannt, neugierig. Das ja. Aber ich habe das Gefühl, mich wirklich gewissenhaft vorbereitet zu haben. Und weiß aus den Leseerfahrungen, dass ich mir ruhig Raum für Spontanes lassen kann. So steh ich zu dem bisschen Mut zur Lücke, das meiner Ungeduld geschuldet ist, die mich den Plan nicht zur Gänze durchspielen ließ, sondern immer wieder mit "und dann erzähl ich ... blablabla ..." eine Abkürzung genommen hat. Und deswegen kann ich auf morgen noch gespannt sein. Und darauf vertrauen, dass mir dann an den entscheidenen Stellen die Worte hinter dem Füller von der heutigen Generalprobe einfallen werden. Naja - und wenn nicht, werde ich eben improvisieren. Schließlich rede ich ja von einem Thema, das mir wirklich nicht nur am, sondern im Herzen liegt. Und das trag ich bekanntermaßen immer schon auf der Zunge ...

Samstag, 15. Oktober 2011

Rückblick & Vorarbeit

Die beiden Lesungen in Linz waren wirklich toll!
Eine extrem genial organisierte Veranstaltung (tausend Mal danke, liebe Sabine Weissensteiner von der Buchhandlung Fürstelberger, die wirklich an jede Kleinigkeit - wie Stadtplan, Wegbeschreibung und sogar die Straßenbahn-Fahrkarte - gedacht hat!). Ein junges Publikum, das engagiert und interessiert bei allen meinen Fragen, Aufforderungen und Vorschlägen mitgegangen ist. Nette und lustige Gespräche abseits der eigentlichen Lesung. Und ein paar vielversprechende junge schriftstellerische Talente, denen ich anmerken konnte, wie ernst ihnen ihre Ambition zum Schreiben wirklich ist (Servus, Anna ;-))

Es hat ja schon am Vortag äußerst inspirierend begonnen: Nach ein bisschen navifehlgeleiteter Irrfahrt habe ich das schon vorsoglich gebuchte Hotel erreicht. Der sehr um mich und meine Abendgestaltung bemühte Hotelmanager hat mir nicht nur Tipps für ein vollendetes Menü und sonstige Linzer Spezial-Angebote gegeben, sondern mir auch ein außergewöhnliches Themenzimmer zugewiesen: Ich durfte die (kurze) Nacht vor meinem ersten Linzer Auftritt im "Kamasutra-Zimmer" verbringen - was sehr schnell nach dem ersten Lachanfall die Gedankenmaschinerie in Gang setzte.
Wen verwundert es also, dass ich am nächsten Morgen (wie erwartet) nicht unbedingt vollständig ausgeschlafen den Weg zum Lesungsort angetreten haben ...

Doch es bleibt nicht viel Zeit, um in Erinnerungen zu schwelgen.
Schon nächsten Donnerstag beginnt mein Krimi-Workshop in der Steiermark. Und dafür habe ich heute mit meinem Konzept begonnen. Das erste sichtbare Ergebnis:

Meine Mädels und Burschen brauchen unbedingt als Grundausstattung ein sogenanntes Notiz-Gedanken-Kritzel-Buch. Für jede der geplanten 6 Gruppen hab ich also je vier Schreibbücher mit ähnlichem Themen-Cover besorgt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es ohne dieses wichtigste aller Schreibuntensilien unmöglich ist, einen Krimi zu entwefen.

So psychologisch gestärkt habe ich mir anschließend Gedanken um die weiteren Details gemacht: Wo und wie fang ich an? Müssen die angehenden Krimi-Autoren etwas vom Plotten, Drei-Akt- oder Schneeflocken-Modell wissen? Soll ich sie in die raue Wirklichkeit des einsamen Autorenlebens einweihen, oder ihnen die Illusion vom Bestseller-Produzenten mit Villa und Chauffeur lassen? Springen wir gleich in Medias Res, oder schwadroniere ich erst einmal ein bisschen in Fachchinesisch, um den Hauch von Wichtigkeit vorzutäuschen?
Fragen über Fragen ... und ein Haufen angefangener Konzept-Fragmente. Schlagworte wie "Brainstorming", "Am Anfang braucht man eine gute Idee", "Lerne dein Personal kennen und setz dich mit ihm an den Küchentisch" ... Das ist das Ergebnis meines ersten Tages.
Aber ich gebe mich noch nicht geschlagen.
Immerhin habe ich die Kritzelbücher! Und das ist für den Anfang schon nicht so schlecht ...

Dienstag, 11. Oktober 2011

Lesen und Workshoppen

Spannende Zeiten kommen!
Während meine Agentin mit meinem heißgeliebten neuen Mega-Projekt auf der Frankfurter Buchmesse auf Brautschau geht, werde ich am Freitag in Linz in zwei Lesungen jugendlichen Zuhörern meine schon existenten Bücher zu Gehör bringen. Ich freu mich schon riesig auf die Linzer Jungs und Mädels!

Gleich die Woche darauf begebe ich mich noch tiefer auf unbekanntes Gebiet. Und das verspricht wirklich wirklich spannend zu werden.
Das Lesezentrum Steiermark veranstaltet nach einem Pilotprojekt im letzten Schuljahr heuer einen auf sechs Schulklassen ausgeweiteten Schreibworkshop mit dem griffigen Titel "Krimi macht Schule". Ich bin wahnsinnig stolz, eine dieser ausgewählten Schulklassen im kommenden Schuljahr von der ersten Idee bis zur fertigen Geschichte begleiten zu dürfen. Mein Herz haben sie bereits im Sturm erobert. Mit ihrem Bewerbungsschreiben haben sie bewiesen, wie kreativ, witzig und einfallsreich diese 24 Mädels und Jungs der 3c/2 Klasse der Hauptschule Pischelsdorf sind und ich kann es kaum erwarten, sie am 20. Oktober persönlich kennen zu lernen.
Und damit ihr euch gleich ein Bild von dieser Wahnsinnstruppe machen könnt, habe ich mir von der Schul-Homepage ihr Klassenfoto geborgt. Ich finde, man kann den kreativen Geist richtig sehen, der über ihren Köpfen schwebt ... Das wird bestimmt für jeden Beteiligten nicht nur ein Riesenspaß, sondern auch eine tolle Bereicherung. Ich freu mich wirklich sehr auf euch! Und sollte ich mich auf dem Weg nach Pischelsdorf verirren, bitte ich um sachdienliche Hinweise! Denn die Arbeit mit euch will ich auf keinen Fall versäumen :-))