Mittwoch, 23. September 2009

Die Tücken der Eitelkeit oder Das kreative Kisten-Versteck-Spiel

Das Foto in Alices Blog hat mich daran erinnert, dass ich noch gar nicht von meinen Belegexemplaren geschwärmt hab! Was ich hiermit ausführlich nachholen will.

Dabei haben sie mich ordentlich auf die Folter gespannt.
Das heißt, sie waren eigentlich nicht Schuld. Sondern die Post.
Und die eigentlich auch wieder nicht. Die war nur kreativ.
Und ich hab so einen Einfallsreichtum einfach nicht in Betracht gezogen ...

Aber langsam, der Reihe nach:
Sonntag war großes Familienfest angesagt. Mamas 85. Geburtstag. Und meine ganze Familie versammelt!
Was für eine Bühne, dachte ich und schloss mein tägliches Nachtgebet mit dem dringenden Wunsch, dass doch bitte, bitte rechtzeitig die Belegexemplare ...

Es wurde Freitag. Kein Paket von Thienemann ...
Ich muss ehrlich zugeben: Ich war enttäuscht. Vom Wunschwellenprinzip im Allgemeinen. Und dem Glauben an die Gerechtigkeit ganz im Speziellen. Was wäre denn schon groß dabei gewesen, mir diesen winzigen kleinen eitlen Genuss zu gönnen?
Ich haderte.
Mit Gott und dem Schicksal.

Und dann - es ist Samstag Nacht und zappenduster - suchen wir nach dem Gläschen Preiselbeerkompott, das wir fürs morgige Festessen eingekauft haben. Ganz bestimmt!, beteuert Manfred mit Hand aufs Herz. Und er würde noch einmal im Auto schauen, weil das gibts doch nicht, das muss rausgefallen sein ...

Er kommt länger nicht wieder.
Sucht wahrscheinlich noch unter dem Teppich, der sich im Kofferraum vor einiger Zeit klammheimlich gelöst hat und schon so manche gute Leckerei erst gegen erhebliche Geruchsbelästigung wieder freigibt, denk ich mir.
Und dann kommt er. Was er in den Händen hält, schaut nicht aus wie ein Glas Marmelade.
Ich kann nicht gleich was damit anfangen. Noch weniger mit dem Grinsen, das er im Gesicht hat, obwohl er gesteht, dass das mit den Preisebeeren morgen wohl nicht klappen wird ...

Und dann kapier ich endlich, was da in der Kiste drin ist.
Meine Belegexemplare!
ZEHN Stück! Sauber verpackt. Glänzend. GEIL! Einfach NUR geil!
Ich verzichte leichten Herzens auf die Preiselbeeren.
Ich springe um die Kiste wie Rumpelstielzchen ums Feuer.

Weil niemand zu Hause war, hatte der nette Postbote das Päckchen in die Garage gelegt.
Und hätten wir nicht die Preisebeeren irgendwo liegen gelassen, würde die Kiste womöglich heute noch in der Garage stehen ... Wir sind da nicht so. Wir haben auch schon mal auf einen Luster sechs Wochen gewartet, bevor wir nachgefragt haben, wo denn eigentlich das gute Stück abgeblieben ist. Er fand sich dann ... richtig! In der Garage ...

Tja.
Und dann hab ich Sonntag meine kleine Eitelkeit aber sowas von befriedigt!
Manchmal schreibt das Leben halt den spannendesten Plot ...

1 Kommentar:

Alice Gabathuler hat gesagt…

GRATULIERE!!!!!!!!!

Alice