Mittwoch, 26. September 2007

Exposé-Gemetzel

Welcher böse Geist hat das Exposé erfunden?
Seit Stunden wühle ich in meinen Haaren, beiße mir auf die inzwischen wunden Fingerknöchel und schreibe und lösche und schreibe und lösche........

Muss ich wirklich die Spannung kaputt machen, indem ich am Schluss die Lösung aufblättere?
Wie auch immer ich es formuliere: Am Ende steht da ein schlechter Schüleraufsatz mit einem Haufen Aneinanderreihungen von aufklärenden Tatsachen. Wie ist es möglich, den Verrat der Spannung spannend zu machen? Es ist mir ein Rätsel.
Ich werde dieses verunglückte Ding nach Frankfurt mitnehmen. Dort soll der Meister aller Exposés - Peter D. (steht wohl für Dämonenbändiger!) - mir Erleuchtung bringen. Denn ich bin dazu offenbar nicht im Stande.
Schreiben macht Spaß. Doch das Exposé ist ein echter Spielverderber!

Realität versus Fiktion

Gestern fuhr ich an dem Haus mit dem grünen Hoftor und den goldenen Löwenkopf-Türklopfern vorbei, in dem sich Charlie lauschenderweise versteckt hatte. Wenige Meter davor hielt ein Polizist den Verkehr an. Ein weiterer sprang auf die Straße, gewichtig schritt er den Tatort ab, machte Fotos und rief einem Dritten etwas zu, das dieser eilfertig notierte.
Ich war mir nicht sicher, ob diese Szene nicht vielleicht doch nur meinem Roman entsprungen war. Der Polizeieinsatz jedenfalls war echt! Sicherheitshalber beobachtete ich alles genau und musste fürchterlich grinsen. Hätte mir einer der Beamten Beachtung geschenkt, ich glaube, ich hätte mich verdächtig gemacht.
Ich finde es schon sehr aufregend, dass Dinge, die vorher nur in meinem Kopf exisitiert haben, plötzlich Wirklichkeit werden. Ab sofort werde ich mich vorsichtiger durch die Schauplätze bewegen, an denen meine Charlie mit finsteren Gestalten zu kämpfen hatte. Man weiß ja nie...!

Freitag, 21. September 2007

Es ist vollbracht

So ganz hab ichs ja noch nicht realisiert.
Aber ich glaube, ich habe eben den letzten Punkt hinter den letzten Satz geschrieben.

Also - fürs Erste einmal!
Ab morgen geh ich mit der Eisenbürste drüber, dann mit dem Schwamm und zum Schluss kommt noch die Nagelfeile dran. Ja, und dann wird noch poliert und geschniegelt. Und dann...
Keine Ahnung, ob ich es dann schon herzeigbar finde, aber irgendwann wird das Bedürfnis nach Feedback die Angst vor einer Ablehnung überwiegen.
Und dann....

Aber jetzt darf ich mich einmal kurz auf dem Gefühl ausruhen, meine Geschichte zu einem wirklichen Ende gebracht zu haben. Charlie und ihre Freunde haben ganze Arbeit geleistet. Ich bin glücklich und stolz, dass sie mich zu ihrem Berichterstatter gemacht haben.
Ich fühle mich großartig - und fast nicht müde.
Aber zum Glück nur fast. Denn auf diesen speziellen Polster freu ich mich schon seit Tagen :-)

P.S.: Dass heute der Geburtstag meiner Mama ist, werte ich als besonders gutes Zeichen - ein echtes Stern-Zeichen also!

Donnerstag, 20. September 2007

Auflösung

Ich hab ein Problem. Genau genommen weiß ich nicht, ob es wirklich ein Problem ist. Aber es könnte eines sein.

Im Laufe der Geschichte habe ich eine Menge Samen ausgesät. Habe Fragen in den Raum gestellt und daran neue Rätsel geknüpft. Ein paar haben sich im Showdown aufgeklärt - die Hauptsaat sozusagen. Aber eine ganze Menge Nebenschauplätze sind bisher offen geblieben. Ich muss jetzt daran gehen, diese Fragen zu beantworten. Ich will ja keine unbefriedigten Leser zurücklassen. Nun stellt sich aber heraus, dass ich dazu eine Menge Background aufrollen muss. Die Ereignisse ruhen eigentlich alle in einer komplexen Vergangenheit, die zu erzählen noch einmal ein Buch benötigen würde - so stellt sich das zumindest gerade für mich dar.
Um die Familienverhältnisse meiner Hauptentführten klarzulegen und die Motive für Entführung und Lebenswandel greifbar zu machen, hab ich 2000 Worte und zehn Seiten gebraucht! Nicht, dass da nix los war - da gabs schon jede Menge Spannung und Action - aber eben nur in erzählter Rückschau. Und das war erst der Anfang! Ich schätze, dass ich für die noch verbliebenen Aha-Erlebnisse noch zweimal so viele Worte und doppelt so viele Seiten brauche.
Laufe ich damit Gefahr, den Zug aus der Story zu nehmen und meine Geschichte zu Tode zu erklären? Oder sind die Leser heiß drauf, die Zusammenhänge zu erfahren, obwohl die Hauptstory nun über der Bühne ist?

Habe ich ein Problem? Oder kann man das nicht verallgemeinern?
Ich werde wohl wieder einmal noch eine Nacht darüber schlafen müssen...

Montag, 17. September 2007

Marathon

Der Showdown hat mir heute alles abverlangt.
Auch wenn noch nicht alle Fäden verknüpft sind und so manche Frage auf ihre Beantwortung wartet, habe ich doch den Hauptstrang in einem furiosen Schlagabtausch zu Ende geführt.
Fast 7000 Wörter in einer Nacht. Das ist mein persönlicher Rekord - und eine Befreiung, die mich in Frieden zum Schlafen entlässt.

Wieviel davon wird morgen noch meine Zustimmung finden? Ich hoffe, die Quintessenz wirds überleben. Doch heute frage ich mich das ohnehin nicht mehr.

Charlie ist erschöpft. Wer kann es ihr verdenken.
Ich aber auch. Gemeinsam haben wir jetzt Erholung verdient.

Sonntag, 16. September 2007

Impressionen...


Das Fenster zur Welt hat auch Bilder! Und so sieht meine Welt gerade aus:

Es gibt eine Szene in meinem Krimi, da gehts um einen ziemlich angerammelten Schreibtisch. Was ich dabei im Kopf (bzw. Auge) hatte, davon könnt ihr euch jetzt ein Bild machen :-))

Endlich, endlich!

Nun ist sie im Kasten, meine Verfolgungsjagd!
Nachdem ich mich ja gestern so gründlich umgesehen hatte, war es heute ein Leichtes, sie durch die Gänge, hinter verbotene Zutritte und über Wendeltreppen in die Tiefe zu jagen. Einen überraschenden Gast hatte ich plötzlich auch - einen kleinen Jungen, der einen Puzzlestein in Händen hält, ohne seinen Wert zu kennen. Charlie ist selbst viel zu aufgeregt, um behutsam genug mit ihm umzugehen. So behält er sein wertvolles Wissen weiter für sich. Aber Dank seiner Unterstützung kommen sie wenigstens mit heiler Haut aus der Zwangslage heraus, in die sie sich hineinmanövriert haben.
Wenn sie wüssten, wer Freund und wer Feind ist, täten sie sich leichter. So aber schaden sie dem, der eigentlich auf ihrer Seite steht und liefern dem wahren Bösewicht immer neue Munition.
Manchmal sollten sie besser auf die Großmutter hören. Würden sie ihr erzählen, was sie herausgefunden haben, hätte sie bereits alles, um das Rätsel zu lösen. So aber muss sie weiter alleine recherchieren - was wertvolle Zeit kostet.
Und ich sitz da wie im Kino und lass sie rennen. Es macht Spaß, sie auf ihren Irrwegen dem Ziel trotzdem näher kommen zu lassen. Asymptotisch - aber doch nicht ganz. Denn schließlich werden sie es schaffen - im Gegensatz zur armen Geraden, die sich erst in der Unedlichkeit mit der Kurve schneidet ;-)

Samstag, 15. September 2007

Überraschende Recherche...

Jetzt weiß ich, warum Charlie und Matt mich partout daran gehindert haben, die eine Szene schon früher zu schreiben.
Ich hatte heute überraschend zwischen zwei Terminen zwei Stunden Zeit. Das Wetter war einladend und ich war ganz in der Nähe von jenem Bezirk Wiens, in dem ich das Hauptgeschehen meines Krimis angesiedelt habe.
Ohne darüber nachzudenken lenkte ich meinen Wagen in die Straße, in der ich selbst einige Jahre gewohnt habe. Das Haus mit den goldenen Löwenklopfern, das grüne Tor, der dicht bepflanzte Innenhof - alles war genau so, wie ich es in Erinnerung hatte. Lediglich bei der Hausnummer habe ich geschwächelt. Statt 45 stand da 48. Sonst hatte ich keinen Fehler gemacht. Mir klopfte das Herz wie Charlie, als ich das Tor aufdrückte und einen verstohlenen Blick hinein warf. Ich muss aber gestehen, dass ich nicht so mutig war wie sie, noch weiter hineinzugehen.
Die Uhr im Visier ging ich die Wege ab, auf die ich meine beiden Helden schon seit zwei Tagen schicken wollte. Ich entdeckte ungeahnte Zusammenhänge, begegnete Menschen, die ich mir plötzlich gar nicht mehr aus der Szene wegdenken konnte und hatte auch gleich eine viel glaubwürdigere "Äktschn" vor Augen. Geräusche, auf die ich nie von selbst gekommen wäre, komplettierten die Szene. Ich lief mit offenen Augen durch den Park und brabbelte wie ein Authist halblaute Sätze vor mich hin.
Danke Charlie, danke Matt, dass ihr mir die Zeit geschenkt habt, mich auf euer weiteres Abenteuer so gründlich vorzubereiten, wie ihr es verdient habt. Ich weiß ja, warum ich euch so gerne bei euren Entscheidungen freie Hand gebe :-)

Freitag, 14. September 2007

Eigeninitiative

Eigentlich wollte ich heute die Szene über die Bühne bringen, in der Charlie und Matt in eine Falle tappen, die sie sich selbst gestellt haben. Genaugenommen war die gestern schon auf meinem Schreibplan, doch gestern wollten die beiden noch was anderes. Was mir auch Spaß gemacht hat. Ich wusste ja, dass aufgeschoben nicht aufgehoben ist.
Ja und heute - da hatten sie plötzlich einen freien Vormittag, über den ich mir noch gar keine Gedanken gemacht hatte. Sie aber schon - offensichtlich :-)
Einfach genial, was die beiden aus den drei Stunden alles geholt haben.
Wozu hab ich mir eigentlich tagelang verzweifelt Gedanken darüber gemacht, wie ich dem Leser dieses und jenes wichtige Detail aus der Hintergrundgeschichte nahebringen kann? Gib ihnen ein paar Stunden und sie machen das schon für mich. Ich bin echt stolz auf sie.
Vor allem auf Matt, der sich von Tag zu Tag mehr zu einem Burschen mausert, auf den man sich verlassen kann. Er kommt ja erst langsam drauf, aber sein Selbstbewusstsein hat heute einen Riesenschritt nach vorne gemacht - obwohl er eigentlich eine Abfuhr kassiert hat.

Und ganz nebenbei hat sich auch die Frage um die Homosexualität des Täters von selbst beantwortet. Er steht eben dazu. Und macht überhaupt kein Problem draus. Also, warum sollte ich mir dann Sorgen machen?

Tja, und die Szene mit der Falle?
Hehe, die kommt eben morgen dran! Aber wirklich!
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Und sie wird gut werden, davon bin ich immer mehr überzeugt. Ich muss sie nur machen lassen....

Mittwoch, 12. September 2007

Raum-Zeit-Gefühl

Kann sich eine ganze Geschichte mit anvisierten 200 Seiten innerhalb von 8 Tagen abspielen?
Ist das nicht Stress pur?
Doch, ist es. Aber mehr Zeit haben sie nicht. Ich würde sie ihnen schon geben, aber sie wollen sie gar nicht. Sooft ich die Storyline mit ihnen durchgehe, drängeln sie immer ärger. Wenn ich einen Baustein nach hinten verschieben will, um sie mal Luft holen zu lassen, schreien sie und lassen mein Gefüge krachen. Sie kämen schon genug zum Essen, Schlafen, mit lebenserfahrenen Menschen Reden und sich heimlich Verlieben.
Und die Schule kann ruhig mal ein bissl warten - meinen sie.
Und es scheint tatsächlich zu funktionieren - bis jetzt.

Der heutige Abend hat wieder Charlie und ihrem treuen Mitstreiter gehört - in Wirklichkeit und auch in der Geschichte. Sie haben eine Menge erfahren. Über den "Fall" und über sich selbst. In beiden Fällen kommen sie nicht 100%ig damit zurecht. Und in beiden Fällen erkennen sie das noch nicht.
Es hat mir Spaß gemacht, sie zu verwirren - und sie dabei im Glauben zu lassen, echt weitergekommen zu sein. Ganz schön boshaft, ich weiß. Aber sie wollen das so. Ich hab offenbar nicht nur einen Dickschädel...

Eine meiner bisherigen Lieblingsszenen ist heute entstanden.
Schade, dass ich davon nicht wirklich was erzählen darf, ohne zu viel zu verraten.
Aber eines kann ich sagen: Es ist eine ganz leise :-)

Dienstag, 11. September 2007

Raffen im Ideen-Pool

Kennt ihr das, wenn einem die Ideenfetzen um die Ohren fliegen und man wie diese Außerirdischen in ihren gelben Anzügen mit den riesigen Taschen im Windkanal nach möglichst viel Passendem rafft? Vorhin hab ich in Thomas' Zwischenleben-Blog gelesen, dass es ihm gerade ähnlich geht.

Heute hab ich viele Seiten vollgeschrieben und doch meinen Text nur um wenige Zeilen ausgebaut. Fischen war angesagt. Und ich fühle mich rundum satt und kugelig. Die letzte Lücke in der Aktionskette ist geschlossen. Aus dem Gewusel der abstrusesten Einfälle und Konstruktionen hat sich der rote Faden herausgelöst, der das Paket endgültig verschnürt. Der Spielplatz ist fertig bestückt. Nun kann ich meine Schätzchen wieder von der Leine lassen.

Ein paar Anpassungen waren noch nötig. Ergänzungen, die den Unterbau befestigen: Hier eine Rutsche aufstellen, wo sich die Story das Knie aufschlagen könnte. Dort ein Netz spannen, damit nichts aus dem Rahmen fällt. Und Samen streuen. Bis die Wiese blüht :-)

Heute war ich einkaufen. Im Supermarkt der Ideen. Geniales Sortiment - wirklich weiterzuempfehlen. Und morgen schau ich der Bande dann beim Spielen zu. Ich bin neugierig, ob ich richtig investiert habe....

Montag, 10. September 2007

Politische Korrektheit

Mich hat eine kleine Unsicherheit befallen. Plötzlich und aus heiterem Himmel.
Für die Logik in meinem psyhologisch durchwachsenen Kriminalfall brauche ich einen Täter, der homosexuell ist. Um richtig verstanden zu werden: Nicht seine sexuelle Vorliebe macht ihn zum Täter, aber es gäbe ohne sie gar keinen solchen Fall.
Ich hab es ausprobiert, die Story gedanklich anders durchgespielt. Sie war nicht mehr glaubwürdig. Stolperte. Das Profil und das Motiv stimmten nicht mehr.
Bisher habe ich mir deshalb keine Sorgen gemacht. Ich habe ja nicht eine sexuelle Neigung kriminalisiert, sondern lediglich ein Motiv daraus gezogen. Ist das jetzt politisch korrekt oder bringe ich meine Story damit in ein schiefes Licht?

Dieser Gedanke hat mich ein bisschen aus dem Konzept gebracht.
Dabei lief es gerade heute besonders geschmiert! Der Mitwisser, eigentlich ein Mittäter und durchaus nicht unschuldig an dem ganzen Geschehen, hat auf seine Art eine Seite offenbart, die eine überraschende Sympathie erzeugte - auch wenn er sie gleich darauf wieder in Grund und Boden stampfte - nicht ohne am Ende des Kapitels plötzlich nachdenkliche Töne anzuschlagen.
Ich mag Typen, die mindestens zwei Seiten haben und diese auch miteinander in Konkurrenz bringen. Dass er heute so zahm war, hat mich fast überrascht. Denn eigentlich hatte ich mir das erst für später gedacht. Aber er war ja von Anfang an ein ziemlicher Dickschädel.....

Sonntag, 9. September 2007

Magische Grenzen

Gerade habe ich das 20.000 Wort geschrieben. Dafür hab ich extra noch einen kleinen Nachsatz angefügt. Eigentlich hatte ich nämlich bei 19.995 Wörtern für heute Schluss gemacht. Mit dieser Ergänzung habe ich aber nicht nur zählend, sondern auch "er"zählend eine magische Grenze überschritten.

Charlies Freund ist nämlich schrecklich schüchtern. Und er würde es nie wagen, ihr zu sagen... Aber er hat es geschafft, sie zu beeindrucken. Und mit dem unscheinbaren Nebensatz gesteht er es sich zum ersten Mal ein, was er alles für sie tun würde - und noch viel mehr.
Ist das nicht ein Meilenstein für einen 17-Jährigen?

Heute habe ich seit langer Zeit wieder einmal den ganzen Tag mit Schreiben zugebracht. Ich kann zwar nicht sagen, dass ich unbedingt so viel mehr an Leistung gebracht hätte - in einer produktiven Nacht schaff ich durchaus auch an die 3000 Wörter - aber es war merklich weniger kräfteraubend. Würde ich also tatsächlich irgendwann einmal meine Gesamtzeit aufs Schreiben verwenden können, kämen dabei höchstwahrscheinlich nicht mehr Geschichten heraus. Aber ich hätte dafür mehr Energien für was anderes daneben.

Auch das war für mich eine sehr aufschlussreiche Erkenntnis.

Samstag, 8. September 2007

Auf heißer Spur

Dank eurem aufmunternden Zuspruch hab ich Charlie und ihren technisch hochbegabten Schulfreund der Polizei hinterher geschickt.
Was ihr da alles zu Ohren gekommen ist, bestärkt sie einerseits in ihrem Verdacht, stellt sie aber auch andererseits vor ein neues Rätsel. Gibt es noch mehr, die in dieser Sache mit drinhängen? Und warum hat die Polizei nichts Verdächtiges gefunden?
Schließlich werden die beiden auch noch patschnass und Charlie drückt sich immer noch vor einem Gespräch mit den Eltern, das unumgänglich ist. Zuvor aber trinkt sie einen Tee mit der Großmutter und hält ein Schwätzchen, das weitreichendere Folgen hat, als sie selbst es zunächst weiß.

Die Perspektive war genial!
Sie hört Vieles, sieht Weniges und reimt sich Manches zusammen, das so stimmen könnte, oder auch nicht. Besser hätte ich es nicht planen können. Ich hab mit ihr gelauscht, mich empört, hektisch nach einem Versteck gesucht und das Herz kurz aussetzen gespürt, als die Entdeckung fast unumgänglich schien. Und ich habe erleichtert aufgeatmet, als die akute Gefahr vorüber war.
Dass damit noch nichts gewonnen ist, muss ich erst sickern lassen. Welche Folgen ihr Lauschangriff hat, ahne inzwischen nur ich. Aber ich habe ja auch das Konzept in der Hand ;-)

Donnerstag, 6. September 2007

Perspektivenkämpfe

Mein heutiges Pensum war schwer umkämpft.
Es geht um eine Szene, die ich jetzt schon seit drei Tagen unschlüssig beschnuppere - und nicht so recht an sie rankomme. Dabei ist sie (glaub ich zumindest bis jetzt) wichtig.
Die Polizei nimmt meine Charlie endlich ernst. Es könnte was an der Entführungstheorie dran sein, auf der sie beharrt. Neue Beweise bringen endlich Bewegung in die Beamtentruppe.
Dann aber kommt laut meinem Konzept die (erfolglose) Hausdurchsuchung.
Da nehmen sie aber Charlie natürlich nicht mit! (Machen die angeblich nicht so gern, dass sie Minderjährige an den Ort eines möglichen Verbrechens in Gefahr bringen, hab ich mir sagen lassen ....)
Was mich jetzt vor ein Problem stellt:
Woher kann sie wissen, was sich dort abgespielt hat, wenn sie nicht dabei sein darf? Und wie sag ichs dem Leser?
Perspektivwechsel? Eine Szene aus der Sicht der amtshandelnden Beamten? Ist das nicht billig und noch dazu verpönt?
Ich hab eine Hauptperson (Charlie) und zwei weitere, genauso wichtige Mädels, aus deren Sicht ich wechselnd erzähle. Und eine Stimme aus dem Off. Und noch vier sehr wichtige Haupt-Nebenfiguren, die aber keine eigene Erzählperspektive haben. Das sollte genug sein. Jetzt auch noch (einmalig?) eine vierte Perspektive einzuführen, widerstrebt mir. Ich könnte natürlich auch aus dem einen Bullen eine neue Bezugsperson machen. Eingeführt hätte er sich schon einmal ziemlich wichtig :-) Aber ist das dann nicht zu verwirrend?
Ich glaub, darüber muss ich noch eine Nacht schlafen - und vielleicht dann die ganze Szene wieder raushauen, an der ich mich heute stundenlang in Presswehen gewunden habe :-/

Montag, 3. September 2007

Temporärer Familienzuwachs



Der süße Findling wirbelt seit gestern ganz schön unseren Alltag durcheinander!

Steckbrief: weiblich, 8-12 Wochen alt, 1 kg schwer, frech, unwiderstehlich, immer hungrig und soooo lieb!
Der Meinung sind meine beiden "Methusalems" zwar gar nicht, aber ich habe ihnen einen "Glücksstecker" gekauft. Man tut ihn in eine Steckdose und dann funktioniert er wie ein Gelsenstecker. Aus einem kleinen Glasbehälter, gefüllt mit einer geheimnisvollen Flüssigkeit, werden Feromone freigesetzt und legen sich als unsichtbare Glücksmoleküle über Herrchen, Frauchen und Katzengetier - seitdem schweben wir alle hier auf Wolke sieben :-)

Ob ich die nächsten Tage zum Schreiben komm, ist ungewiss, aber Ideen liefert mir der kleine Wirbelwind ohne Ende. Ich werde sie vermissen, wenn wir eine passende Familie für sie gefunden haben...

Samstag, 1. September 2007

Bilder suchen - stilecht fluchen!

Das world.wide.web. ist doch immer wieder voller Wunder und Antworten!

Was macht man, wenn man keine Ahnung von Russisch hat und dringend ein paar gefluchte Ausdrücke braucht? Na klar. Ab zu Google. Da gibts ein paar geniale Seiten, die dem Suchenden online und völlig kostenfrei Worte und sogar ganze Sätze in jede mögliche Sprache übersetzt. So auch ins Russische.
Fein! dachte ich und gab eine ganze Menge wunderbarer Ausdrücke ein.
Promt kam die Übersetzung. Aber eben in Kyrillisch... Nach jahrzehnteoften Urlauben auf diversen wunderschönen Inseln kann ich das griechische Alphabeth. Kyrillisch unterscheidet sich aber leider doch gravierend.

Zwei Tage lang hab ichs mit Analogien aus dem Griechischen versucht. Dann kam mir der Geistesblitz: Wer russische Übersetzungen anbietet, hat doch bestimmt auch die Kyrillische Zeichensprache auf Lager. Also noch einmal Google bemüht und natürlich sofort bei Wikipedia eine komplette Liste samt Aussprache und Druckschrift-Synonym gefunden.

Jetzt fluchen sie ganz stilecht und ich bin wieder um ein Eckerl klüger. Zumindest was Schimpfwörter anlangt, kann mir jetzt niemand mehr ein X für ein U vormachen - oder ein Ks für ein Y...